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Fischereibiologie: Nahrungsmangel führt zu Populationszusammenbrüchen

Wildlachs und genetisch veränderter Lachs können problemlos zusammen gehältert werden – so lange ausreichend Futter zur Verfügung steht. Nahrungsmangel kann dagegen zu drastischen Populationszusammenbrüchen führen, haben kanadische Fischereibiologen herausgefunden.

Robert Devlin und seine Kollegen von der kanadischen Fischereibehörde hatten mit genetisch verändertem Coho-Lachs (Oncorhynchus kisutch) experimentiert, der durch ein Wachstumshormon bis zu siebenmal größer werden kann als die Wildform. In großen Wassertanks hatten die Forscher jeweils den Wildlachs allein, die genetisch veränderte Form allein sowie beide zusammen gehältert und die Populationen unter verschiedenen Nahrungsbedingungen beobachtet.

Oncorhynchus kisutch | Nahrunsgmangel führt bei genetisch veränderten Coho-Lachs (Oncorhynchus kisutch) zu Kannibalismus. Auf dem Bild ist noch die Schwanzflosse eines verspeisten Artgenossen zu erkennen, die aus dem Fischmaul ragt.
Solange die Fische genügend Futter erhielten, unterschieden sich die Populationen – abgesehen vom Wachstum – nicht. Bei Nahrungsmangel nahm der Bestand der allein gehälterten Wildpopulation nur geringfügig ab. Dagegen führte der Futtermangel bei den genetisch veränderten Fischen zu starkem Aggressionsverhalten; die Tiere fraßen sich gegenseitig auf. Innerhalb von 14 Wochen starben sowohl die Populationen der genetisch veränderten Tiere als auch die Mischpopulationen aus.

Die Forscher sehen in ihren Ergebnissen einen Hinweis, welche Auswirkungen genetisch veränderte Tiere auf Populationstrukturen in freier Wildbahn haben könnten. Allerdings, so warnen sie, hätten ihre Experimente unter einfachen Laborbedingungen stattgefunden, die nicht unbedingt auf komplexe natürliche Ökosysteme angewendet werden können.

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