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Verhaltensökologie: Nahrungssuche von Hummeln variiert mit Bekanntheit der Futterquelle

Bei unbekannten Nahrungspflanzen bevorzugen Hummeln (Bombus diversus) Blüten, auf denen bereits ein Artgenosse sitzt, bei vertrauten Blumen vermeiden sie hingegen das Zusammentreffen mit einem zweiten Hautflügler. Zu diesem Ergebnis kommen Kazuharu Ohashi und Kollegen von der japanischen Universität Tsukuba nach Nahrungswahlexperimenten an einer freilebenden Bombus-Population: Durch diese flexible Strategie werde Konkurrenz an bekannten Pflanzen vermieden, hingegen nutzten die Insekten bei neuer Nahrung den Erfahrungsvorsprung ihrer Artgenossen.

Die Biologen präsentierten den nektarsuchenden Hummeln zum einen Blütenstände des ihnen vertrauten Tausendblütenstrauches (Abelia grandiflora). Zum anderen stellten sie Infloreszenzen vom eigentlich im Gebiet nicht vorkommenden Flammenden Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana) bereit – zwei sehr unterschiedliche, aber von den Insekten gleichermaßen nutzbare Pflanzen. Einen Teil beider Nektarspender bestückten die Forscher mit einer toten Hummel, sodass sie permanent besetzt erschienen.

Knapp achtzig Prozent aller vorbeifliegenden Hummeln vermieden es, sich auf einer belegten Abelia-Blüte niederzulassen, war sie unbesetzt, waren es nur knapp fünfzig Prozent. Hingegen setzten sich die Hautflügler ebenso oft auf bereits besuchte wie auf freie Kalanchoe-Pflanzen.

Das Verhalten der Stechimmen lasse sich anhand einer Kosten-Nutzen-Abschätzung erklären, so Ohashi. Frisst bereits ein Artgenosse an einer bekannten Pflanze, behindern sie sich gegenseitig und erbeuten weniger Nahrung als an einer unbesetzten Infloreszenz. Bei unbekannten Futterquellen könnten Andere hingegen als Vorbild dienen und die Neuankömmlinge sich so die Zeit sparen, die Pflanze zu erkunden, bevor sie zur Nektarmahlzeit schreiten. (lp)

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