Nanotechnologie: Nanodraht mit Transistorfunktion horcht lebende Zellen ab
Das laut eigenen Angaben "erste neuartige elektrische Messgerät für Studien des Zellinnern seit den 1960er Jahren" stellte jetzt eine Forschergruppe um Charles Lieber von der Harvard University vor: ein gebogener Nanodraht, den die Forscher mit Transistoreigenschaften versahen, so dass er unter anderem elektrische Signale aus Herz- und Nervenzellen erfassen kann. Vorteil des Apparats ist vor allem seine geringe Größe. Mit einem Durchmesser von lediglich 15 Nanometern ist er um Größenordnungen kleiner als herkömmliche Sonden.
Allein dadurch verletzt er die Zelle weniger als gängige Apparate, berichten die Wissenschaftler. Mit einem Mantel aus einer Phospholipid-Doppelschicht umhüllt, wie sie in ähnlicher Form auch natürliche Zellen umgibt, hätten sich schließlich überhaupt keine Verletzungen mehr ausmachen lassen – selbst nach mehreren Messungen. Das Instrument werde dann regelrecht von der Zelle in das Innere gezogen und müsse nicht hineingestoßen werden.
Fremdatome, die an den Übergangsstellen eingebaut werden, modifizieren die Eigenschaften begrenzter Abschnitte des Drahtes so, dass er als Feldeffekttransistor verwendet werden kann. Das macht ihn schließlich zu einem Messinstrument: Ändern sich die elektrischen Eigenschaften des Zellmilieus oder dessen pH-Wert, schlägt sich dies im Stromfluss nieder, der an den beiden Enden des Drahtes abgenommen wird.
Allein dadurch verletzt er die Zelle weniger als gängige Apparate, berichten die Wissenschaftler. Mit einem Mantel aus einer Phospholipid-Doppelschicht umhüllt, wie sie in ähnlicher Form auch natürliche Zellen umgibt, hätten sich schließlich überhaupt keine Verletzungen mehr ausmachen lassen – selbst nach mehreren Messungen. Das Instrument werde dann regelrecht von der Zelle in das Innere gezogen und müsse nicht hineingestoßen werden.
Um den Siliziumdraht biegen zu können, verwendete das Forscherteam ein bereits zuvor entwickeltes Verfahren, das 60-Grad-Knicke in das normalerweise kerzengerade wachsende Gebilde einbringt. Dazu wird der Draht an vorher festgelegten Zeitpunkten seines Wachstums veränderten Bedingungen ausgesetzt.
Fremdatome, die an den Übergangsstellen eingebaut werden, modifizieren die Eigenschaften begrenzter Abschnitte des Drahtes so, dass er als Feldeffekttransistor verwendet werden kann. Das macht ihn schließlich zu einem Messinstrument: Ändern sich die elektrischen Eigenschaften des Zellmilieus oder dessen pH-Wert, schlägt sich dies im Stromfluss nieder, der an den beiden Enden des Drahtes abgenommen wird.
Ihr System habe mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren wie der Patch-Clamp-Technik, so die Autoren: Unter anderem sei der Messvorgang einfach zu bewerkstelligen, kontaminiere die Zelle nicht mit Lösungen und habe eine hohe räumliche und zeitliche Auflösung. Die Forscher arbeiten bereits daran, den Draht mit Sensormolekülen zu versehen, die sich an Substanzen in der Zelle anheften und damit deren Anwesenheit verraten. (jd)
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