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Medizin: Napoléon starb an Krebs. Basta!

Obwohl schon sein Leibarzt ein Magenkarzinom diagnostiziert hatte, wollen viele partout daran glauben, Napoléon Bonaparte sei am 5. Mai 1821 im Exil auf der Insel St. Helena vergiftet worden. Mit Arsen. Von seinem britischen Aufseher.

Unsinn, meint nun Adalberto Piazzoli von der Università degli Studi di Pavia. Mit seinem Team hatte er Haare aus unterschiedlichen Lebensphasen des Feldherrn untersucht – und festgestellt, dass Napoleon schon in seiner Jugend erhöhte Konzentrationen des giftigen Metalls in seinem Körper trug. Für ihn war dies also der Normalzustand – und zeugt davon, dass er zeitlebens permanent hohen Arsenkonzentrationen ausgesetzt war. Für einen Mordanschlag spricht das nicht, zumal sich ähnlich hohe Werte auch bei seiner Ehefrau Josephine, seinem Sohn Napoléon II. und anderen Zeitgenossen fanden.

Vergleiche mit Haarproben heute lebender Menschen ergaben vielmehr, dass man zu Beginn des 19. Jahrhunderts rund einhundert Mal mehr Arsen aufnahm als heute. Der Grund: Das Metall war seinerzeit weit verbreitet und war wichtiges Ingredienz von Farben, Klebstoffen und Mitteln zur Schädlingsbekämpfung.

Cindy Franke

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