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Weltraumteleskop: NASA beginnt Arbeit am Weltraumteleskop WFIRST

Das Weltraumteleskop WFIRST, das Wide Field Infrared Survey Telescope, tritt in die erste Projektphase ein. Der Start des Satelliten ist für Mitte der 2020er Jahre vorgesehen.
Das Satellitenprojekt WFIRST

Die Arbeiten am Weltraumteleskop WFIRST, dem Wide Field Infrared Survey Telescope der NASA, haben mit dem Eintritt in die Phase A des Projekts Mitte Februar 2016 nun offiziell begonnen. In dieser Phase wird das endgültige Design des Teleskops und seiner Ausrüstung festgelegt, ebenso wird der Finanzrahmen für die technischen Entwicklungen, den Bau des Satelliten und die Durchführung der Mission geplant. WFIRST ist ein Teleskop zur Durchmusterung des Himmels im Infraroten und hat eine besondere Entstehungsgeschichte. Es verwendet nämlich eine Optik, die ursprünglich für die US-Spionagesatelliten der Serie Keyhole-11 entwickelt wurde, die bis etwa Mitte der 1990er Jahre im Einsatz war. Im Jahr 2011 bot das National Reconnaissance Office (NRO), das die Aufklärungsaktivitäten des US-Militärs und der Geheimdienste koordiniert und leitet, der NASA zwei übrig gebliebene Optiken aus dieser Serie zum Einsatz als Weltraumteleskope an.

Das Weltraumteleskop WFIRST | Mitte der 2020er Jahre soll das Weltraumteleskop WFIRST, das Wide Field Infrared Survey Telescope, seine Arbeit am Lagrangepunkt L2 aufnehmen. Es verwendet ein 2,4-Meter-Teleskop aus US-Militärbeständen, das der NASA kostenlos überlassen wurde.

Das NRO stellte jeweils die tragende Struktur und die Haupt- sowie Sekundärspiegel zur Verfügung. Die Hauptspiegel haben einen Durchmesser von 2,4 Metern. Ihr Design lehnt sich eng an die Optik des Weltraumteleskops Hubble an, weist jedoch eine deutliche niedrigere Brennweite auf. Somit hat das Teleskop ein rund 100-mal größeres Blickfeld als Hubble, ein Einsatz als Durchmusterungsinstrument bot sich also an. Durch das Optik-Recycling spart die NASA beträchtliche Summen an Entwicklungsgeldern ein. So konnte sie das schon lange geplante, aber aus finanziellen Gründen auf Eis gelegte Projekt WFIRST reaktivieren und dieses sogar mit einem wesentlich leistungsfähigeren Teleskop ausrüsten.

WFIRST soll Mitte der 2020er Jahre zu seinem Einsatzort am Lagrangepunkt L2 aufbrechen, der sich von der Sonne aus gesehen rund anderthalb Millionen Kilometer hinter der Erde befindet. Hier herrscht ein dynamisches Gleichgewicht zwischen den Anziehungskräften von Erde und Sonne – ein Satellit muss dort nur wenig Energie für einen langen Aufenthalt aufbringen. Zudem kann ein Weltraumteleskop hier ungestört vom hellen Licht von Erde und Mond seine Beobachtungen ausführen.

WFIRST soll mit zwei wissenschaftlichen Instrumenten ausgerüstet werden, einem Koronografen und einer Weitfeldkamera. Der Koronograf blendet bei Sternen, in deren Umfeld vermutlich extrasolare Planeten existieren, das helle Licht aus, so dass die schwach leuchtenden Welten direkt beobachtet und spektroskopisch untersucht werden können. Im Kameramodus arbeitet der Koronograf im Bereich von 0,43 bis 0,98 Mikrometern, im Spektroskopiemodus von 0,6 bis 0,98 Mikrometern. Im Inneren des Instruments befinden sich zahlreiche Blenden und Korrekturoptiken, um Streulicht zu minimieren, das sonst den Kontrast der Bilder stark mindern würde. Die Weitfeldkamera (Wide Field Instrument) dient dazu, große Himmelsareale im infraroten Spektralbereich von 0,76 bis 2 Mikrometern abzubilden. Zudem kann das Instrument auch spektroskopisch im Wellenlängenbereich von 1,35 bis 1,95 Mikrometern arbeiten.

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