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US-Raumfähre: NASA bestätigt Einschläge von Tankteilen an Endeavour

Nahaufnahme der Tankhülle beim Abwurf | Das Bild entstammt einer Kamera an der Unterseite der Raumfähre. Es zeigt den Mittelteil des externen Tanks der Endeavour. Der geriffelte "Intertank" trennt die Abschnitte für flüssigen Sauerstoff und Wasserstoff und beinhaltet Rohrleitungen sowie Elektronik. Deutlich ist zu sehen, dass erneut Teile der Isolierschicht aus Hartschaumstoff abgefallen sind.
Techniker der NASA sprechen mittlerweile von zwölf Fragmenten, die sich während des Starts der Endeavour vom externen Tank des Spaceshuttles gelöst haben. Zwei dieser Stücke schlugen in einer Flughöhe auf die Außenhülle der Raumfähre, bei der Schäden nicht auszuschließen sind. Da hunderte Kameras am Boden, in der Luft und am Spaceshuttle selbst den Abflug der Raumfähren dokumentieren, wird die vollständige Auswertung der Bilder jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Erneut lösten sich neben Eisklumpen auch Teile der aufgesprühten Schaumstoffisolierung vom externen Tank. Die hohen Windgeschwindigkeiten während des Abhebens verleihen dem vereisten Schaum dabei eine große Durchschlagskraft. Während des Starts der Raumfähre Columbia im Jahr 2003 beschädigte ein derartiges Fragment die Hitzeschutzkacheln an der Vorderkante eines der Flügel des Shuttles, was beim Wiedereintritt zum Verlust der Fähre führte. Auch bei folgenden Starts lösten sich immer wieder Teile der Wärmeisolierung.

Komplettansicht des externen Tanks | Das Bild wurde kurz nach dem Abwurf von einer Kamera an der Unterseite der Endeavour aufgenommen. Zu sehen sind die beiden Tankteile für flüssigen Sauerstoff (Spitze) und Wasserstoff (Fuß). Dazwischen liegt eine "Intertank" genannte Sektion mit Anschlüssen und Elektronik. Hier lösten sich beim Start erneut Stücke der Schaumstoffisolation. Anders als die Feststoffbooster verwendet die NASA den Tank nicht noch einmal, da er beim Wiedereintritt in der Atmosphäre auseinanderbricht.
Sprecher der NASA zeigten sich enttäuscht, dass das bekannte Problem noch immer nicht behoben ist. Da die Tanks den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre nicht überstehen, ist es nicht möglich, die Schwachstelle genau zu ergründen. Eine längere Untersuchung an neuen Tanks soll nun zeigen, warum der Schaum unter Startbedingungen die Haftung mit dem Metall der Außenhülle verliert.

Unterdessen hat die Besatzung der Endeavour damit begonnen, den Hitzeschild des Shuttles mit einer Kamerasonde nach Schäden abzusuchen. Besonders die für den Wiedereintritt kritischen Zonen wie Flügelkanten und Nase des Raumfahrzeugs erhalten viel Aufmerksamkeit. Bisher gebe es jedoch keine Anzeichen für Schäden.

Die Raumfähre soll am Freitag, den 17. Juli, um 19:55 Uhr MESZ an der Internationalen Raumstation andocken.

Ralf Strobel

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