Marsforschung: Marsrover Opportunity ist tot
Am Abend des 13. Februar 2019 gab die US-Raumfahrtbehörde NASA bekannt, dass sie die Mission des Marsrovers Opportunity offiziell für beendet erklärt. Vorangegangen waren acht Monate intensiver Versuche, den im Januar 2004 auf dem Roten Planeten gelandeten Rover per Funk zu kontaktieren. Die letzten Funksignale von Opportunity waren am 10. Juni 2018 aufgefangen worden. Zu dieser Zeit hatte ein globaler Staubsturm annähernd den ganzen Planeten verhüllt, so dass kein Sonnenlicht für die Solarzellen des Rovers zur Verfügung stand.
Opportunity ist eine rein solarbetriebene Raumsonde, weshalb sie nach der Erschöpfung ihrer Speicherbatterien komplett stromlos war. Dadurch kühlte sie in der Dunkelheit auf dem Roten Planeten völlig aus mit der Folge, dass ihre Elektronik beschädigt wurde. Bei Temperaturen von unter minus 80 Grad Celsius kommt es zu erheblichen mechanischen Spannungen, wenn sich beispielsweise die Leiterplatten zusammenziehen. Dann kann es zu Platinenbrüchen oder dem Abreißen von elektronischen Bauteilen kommen, die das Ende für ein solch hochkomplexes System bedeuten.
Aber die Bilanz von Opportunity ist absolut beeindruckend. Was als eine Mission mit einer Dauer von 100 Marstagen und einer Fahrstrecke von 1000 Metern begann, sollte sich zu einem wahren Forschungsmarathon entwickeln: Statt 100 Marstagen war Opportunity mehr als 14 Jahre auf dem Mars aktiv, eine rund 60-fache Übererfüllung ihres Plansolls und damit die langlebigste Mission auf einer Planetenoberfläche überhaupt. Die Sonde legte 45,2 Kilometer auf der Oberfläche zurück und konnte eine Vielzahl von Daten sammeln. Zu den wichtigsten gehören der Nachweis von kleinen Kugeln aus dem Eisenoxid Hämatit, die sich offenbar mit flüssigem Wasser im Gestein gebildet haben, und der Nachweis, dass dieses Wasser offenbar nur wenig salzig war.
In den gut 14 Jahren in der Region Meridiani Planum übermittelte Opportunity mehr als 217 000 Fotos von der Marsoberfläche, darunter 15 farbige Vollpanoramen der Marslandschaften. 52-mal analysierte der Rover die Gesteine im Landegebiet und untersuchte sie zusätzlich mit einer Mikroskopkamera und einem Spektrometer. Seit dem Jahr 2012 hat Opportunity einen Nachfolger, den Marsrover Curiosity. Er baut auf vielen mit Opportunity und ihrer identischen Schwestersonde Spirit gewonnenen Erkenntnissen auf und führt die bahnbrechenden Arbeiten seiner beiden Vorgänger im Marskrater Gale fort. Und für das Jahr 2020 sind weitere Marsbesucher angekündigt, denn sowohl die NASA als auch die ESA bringen je einen neuen Rover auf den Weg.
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