Medizin: Nasenhöhlentest erkennt Creutzfeldt-Jakob-Krankheit
Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit ist eine seltene, tödlich verlaufende neurodegenerative Erkrankung. Als Ursache habe Forscher inzwischen die so genannten Prionen ausfindig gemacht, die falsch gefaltet im Gehirn vorliegen und dadurch andere Proteine dazu verleiten, ebenfalls ihre Struktur zu ändern. Das setzt eine fatale Kettenreaktion in Gang, die schlussendlich dafür sorgt, dass das Gewebe irreparabel geschädigt wird. Die ersten Anzeichen der Erkrankung sind meistens diffus, und bisherige Testverfahren beruhten darauf, dass den Patienten nach ihrem Tod oder im Rahmen einer schmerzhaften Biopsie Hirngewebe oder Rückenmarksflüssigkeit entnommen wurde. Eine etwas simplere Methode, um Creutzfeldt-Jakob nachzuweisen, haben nun Forscher vom National Institute of Health entwickelt.
Dafür schoben die Wissenschaftler 74 Probanden, von denen 31 nachweislich an dem Leiden erkrankt waren, ein Rhinoskop in die Nase und führten es bis ganz ans Ende der Nasenhöhle, wo jene Nervenzellen sitzen, die für die Wahrnehmung von Gerüchen zuständig sind. Mit Hilfe einer kleinen Bürste sammelten sie Proben ein und untersuchten diese im Labor auf die abnormen Prionen. Auf diese Weise gelang es den Forschern, bei 30 von 31 Creutzfeldt-Jakob-Patienten die richtige Diagnose zu stellen. Bei den 43 Versuchsteilnehmern, die gesund waren oder an anderen neurologischen Erkrankungen litten, fiel der Test entsprechend negativ aus. Wenn sich dies auch in Versuchen mit einer größeren Anzahl an Probanden bestätigen lässt, dann wäre der Test zuverlässiger als bisherige Verfahren, die auf der Entnahme von Rückenmarksflüssigkeit beruhen. Zudem könnte er das Leiden möglicherweise wesentlich früher erkennen. Bisher ist Creutzfeldt-Jakob nicht heilbar, eine bessere Diagnostik könnte aber zumindest dafür sorgen, dass sich die Erkrankung nicht auf andere überträgt, etwa durch Bluttransfusionen oder Transplantationen.
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