News: Nasser Kern, trockener Schweif
Ein Forscherteam von der Arizona State University hat nun entdeckt, daß in zehn bis zwanzig Millionen Kilometern Entfernung vom Kopf der Anteil von ionisierten Kohlenmonoxidmolekülen den von Wassermolekülen überwiegt. Susan Wyckoff, die Leiterin des Teams, führt das auf die größere Bindungsstärke im Kohlenmonoxid zurück. "Da die Gasschweife der Kometen über einige zehn Millionen Kilometer ausgedehnt sind", führt sie aus, "müssen die Moleküle in der Lage sein, die einige Tage dauernde Reise zu überleben, während sie der ultravioletten Strahlung der Sonne ausgesetzt sind." UV-Licht ist sehr energiereich und kann chemische Bindungen spalten. Da Kohlenmonoxid ein recht stabiles Molekül ist, kann es der Strahlung im Durchschnitt zehn Tage lang widerstehen. Wasser hingegen wird schon nach etwa einem Tag in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten.
Zu der Entdeckung führten Untersuchungen an zwei der hellsten Kometen dieses Jahrhunderts, Hale-Bopp und Hyakuta. Sie wurden mit den Teleskopen des Kitt Peak National Observatory und des Steward Observatory an der University of Arizona beobachtet. Die Forscher stießen auf Kohlenmonoxid, nachdem sie unerwarteterweise kaum Wasser im Schweif von Hale-Bopp entdecken konnten. Außer Kohlenmonoxid trafen sie auf einen geheimnisvollen alten Bekannten, ein unidentifiziertes Molekül, daß vor 13 Jahren im Halleyschen Komet das erste Mal gefunden wurde. Laut Wickhoff ist es während dieser Zeit niemandem gelungen, herauszufinden, um welche Verbindung es sich handelt. Sie hofft nun, daß die Stardust-Mission der NASA, die in den Schweif des Komenten Wild2 fliegen und von dort Material mitbringen wird, das Rätsel lösen kann
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