Ernährung: Neandertaler aßen gekochtes Gemüse
Homo neanderthalensis galt bislang als recht einseitiger Esser, dessen Ernährung fast ausschließlich aus Fleisch bestand: Chemische Analysen von Knochenresten verschiedener Individuen deuteten jedenfalls wenig Alternativen zu Wild auf dem Speiseplan an. Amanda Henry vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington und ihre Kolleginnen pickten nun jedoch Überreste pflanzlicher Speisen aus dem Gebiss verschiedener Neandertaler, die einst auf dem Gebiet der heutigen Staaten Irak und Belgien lebten.
Im Zahnstein zwischen den Zähnen der untersuchten Neandertaler aus dem Nahen Osten fanden die Forscher unter anderem fossile Überreste von Datteln, Hülsenfrüchten und Samen verschiedener Gräser, in jenen aus Europa neben Grassamen auch Stärkekörner, die vom Verzehr von Seerosenwurzeln stammen könnten. Einige der untersuchten Stärkekörner wiesen zudem strukturelle Veränderungen auf, die durch die Hitze beim Kochen entstanden sein müssen. Diese Menschen haben daher nicht nur in die Jagd investiert, sondern auch in das Sammeln und die Zubereitung von pflanzlicher Kost – um beispielsweise an die unterirdischen Speicherorgane der Seerosen zu gelangen, mussten die Neandertaler ins Wasser steigen.
Damit existiere nun der erste richtige Beleg dafür, dass Homo neanderthalensis auch pflanzliche Kost zu sich genommen hat, schreiben die Forscherinnen. Bislang gab es nur indirekte Hinweise wie Pollenkörner, die an Feuerstellen der Neandertaler erhalten geblieben waren. Ihr Ergebnis widerspreche zudem nicht den Isotopenuntersuchungen an den Knochen, die als Nachweis für den einseitigen Fleischkonsum herhalten mussten: Die analysierten Stickstoffisotope deuten nur auf hohen Proteinverzehr hin, nicht aber auf die Quelle der Nährstoffe. (dl)
Im Zahnstein zwischen den Zähnen der untersuchten Neandertaler aus dem Nahen Osten fanden die Forscher unter anderem fossile Überreste von Datteln, Hülsenfrüchten und Samen verschiedener Gräser, in jenen aus Europa neben Grassamen auch Stärkekörner, die vom Verzehr von Seerosenwurzeln stammen könnten. Einige der untersuchten Stärkekörner wiesen zudem strukturelle Veränderungen auf, die durch die Hitze beim Kochen entstanden sein müssen. Diese Menschen haben daher nicht nur in die Jagd investiert, sondern auch in das Sammeln und die Zubereitung von pflanzlicher Kost – um beispielsweise an die unterirdischen Speicherorgane der Seerosen zu gelangen, mussten die Neandertaler ins Wasser steigen.
Damit existiere nun der erste richtige Beleg dafür, dass Homo neanderthalensis auch pflanzliche Kost zu sich genommen hat, schreiben die Forscherinnen. Bislang gab es nur indirekte Hinweise wie Pollenkörner, die an Feuerstellen der Neandertaler erhalten geblieben waren. Ihr Ergebnis widerspreche zudem nicht den Isotopenuntersuchungen an den Knochen, die als Nachweis für den einseitigen Fleischkonsum herhalten mussten: Die analysierten Stickstoffisotope deuten nur auf hohen Proteinverzehr hin, nicht aber auf die Quelle der Nährstoffe. (dl)
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