China: Neuartiger Virustyp soll rätselhafte Lungenkrankheit auslösen
Eine mysteriöse Lungenkrankheit breitet sich in der zentralchinesischen Metropole Wuhan aus. Wissenschaftler, die die Krankheit untersuchen, meinen nun, den verantwortlichen Erreger gefunden zu haben: ein neuartiges Coronavirus, der bislang unbekannt war.
Man habe die Gensequenz bei einem Patienten identifiziert. Das Virus zeige die typische Morphologie eines Coronavirus und sei bei 15 weiteren Erkrankten bestätigt worden. Das berichtete das chinesische Staatsfernsehen.
Das Coronavirus gehört zu der Familie der RNA-Viren, die verschiedene Säugetierarten und den Menschen infizieren. Das Virus verursacht Erkältungskrankheiten, aber auch vergleichsweise Besorgnis erregende Erkrankungen wie Sars (Severe Acute Respiratory Syndrome) oder Mers (Middle East Respiratory Syndrome).
In Wuhan haben sich nach bisheriger Kenntnis 59 Menschen nachweislich mit dem Virus angesteckt. Acht Menschen gelten als geheilt, sieben Patienten befinden sich laut Angaben der Behörden in kritischer Verfassung. 150 Menschen seien derzeit unter Beobachtung, weil sie mit Kranken Kontakt gehabt hätten, berichtet unter anderem die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention). Zu den Symptomen zählen Fieber, Atemprobleme und entzündetes Lungengewebe. Todesfälle gibt es bislang nicht.
Begonnen hat der Ausbruch wohl auf einem Fischmarkt in der 19-Millionen-Metropole, auf dem auch andere Tiere verkauft werden. Sie gelten als mögliche Virusquelle, wie etwa die CDC berichten. Der Hua Nan Seafood Market sei seit dem 1. Januar 2020 geschlossen, damit man ihn reinigen und desinfizieren kann.
Weil noch nicht geklärt ist, wie das Virus übertragen wird und wie ansteckend der Erreger ist, haben die CDC eine Warnung herausgegeben. Demnach sind Tiere zu meiden – tot oder lebendig –, ebenso Tiermärkte und Tierprodukte wie ungekochtes Fleisch. Der Kontakt mit Kranken sei ebenfalls zu meiden, seine Hände solle man oft mit Wasser und Seife waschen. Wer Wuhan besucht habe und sich krank fühle, solle seinen Arzt aufsuchen und über die Reise und Symptome informieren, den Kontakt mit anderen Menschen vermeiden und am besten einen Mundschutz tragen, heißt es weiter.
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