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Wasser auf dem Mars: Neue 3D-Bilder zeigen Spuren von frühem Marswasser

Mars Rampart-Krater (teaser)
Ein Rampart-Krater in der Marsregion Hephaestus Fossae | Die Aufnahme stammt von einem Vorbeiflug am 28. Dezember 2007. Der Krater weist einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern auf und ist von einer deutlichen Auswurfdecke umgeben. Kleine Sekundärkrater zeigen sich erst in einiger Entfernung, was darauf deutet, dass der Randbereich kurz nach dem Einschlag flüssig war. Die das Bild durchziehenden Kanäle bestanden bereits vor dem Einschlag. Ihre Herkunft ist noch nicht geklärt.
Die ESA-Sonde Mars Express liefert mit ihrer hochauflösenden Stereokamera einen eindrucksvollen Blick auf eines der bisher stärksten Indizien für Wasser unterhalb der Marsoberfläche. Auf einem Ausschnitt der Region Hephaestus Fossae in der Tiefebene Utopia Planetia (dem Landegebiet von Viking 2) zeigt sich ein rund 20 Kilometer großer Krater mit einer deutlichen Auswurfdecke um den eigentlichen Einschlagpunkt.

Derartige Formationen sind seit ersten Aufnahmen von Mariner 9 aus dem Jahr 1972 bekannt und wurden bislang nur auf der Oberfläche des Mars entdeckt. Planetologen erklären diese "Rampart-Krater" (englisch: Rampart = Erdwall) mit einem Einschlag in ein ausgedehntes Permafrostgebiet, bei dem große Mengen an Erdreich und verflüssigtem Wasser ausgeworfen wurden und die Außenhänge des Kraters hinab liefen. Da Wasser in der dünnen Marsatmosphäre trotz niedriger Temperaturen schnell gasförmig wird, blieben jedoch nach kurzer Zeit nur noch die Spuren seiner Anwesenheit zurück.

Auch zu erkennen sind zahlreiche kleine Sekundärkrater, die von größeren Auswurfbrocken im unmittelbaren Umfeld des Haupteinschlags verursacht wurden. Dass diese ihrerseits keine Fließspuren aufweisen spricht dafür, dass das Wasser sehr tief unter der Oberfläche des Mars liegen muss und von diesen kleineren Einschlägen nicht erreicht werden konnte.

Stereoskopische Aufsicht des selben Kraters (Betrachtung mit Rot-Cyan-Brille) | Für diese Falschfarbdarstellung wurden die Bildkanäle für das rechte und das linke Auge mit zwei unterschiedlichen Farbfiltern (Rot, Cyan) überlagert. Betrachtet durch eine entsprechende Filterbrille ergibt sich erneut ein perspektivischer Eindruck.
Mars Express startete im Juni 2003 und lieferte noch im selben Jahr die ersten Aufnahmen des roten Planeten. Neben Radarinstrumenten zur direkten Suche von Wasser unter der Oberfläche ist das wichtigste Gerät an Bord die vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelte Stereokamera HRSC, mit der erstmals Bilder sowohl in 3D als auch in Farbe aufgenommen werden können. Die Auflösung liegt bei bis zu zehn Metern. Die ursprünglich nur für ein Jahr geplante Mission wurde inzwischen mehrmals verlängert und soll, wenn möglich, bis 2012 fortgesetzt werden, um den gesamten Mars mit dieser hohen Auflösung zu kartieren.

Ralf Strobel

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