Wasser auf dem Mars: Neue 3D-Bilder zeigen Spuren von frühem Marswasser
![Mars Rampart-Krater (teaser) Mars Rampart-Krater (teaser)](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/rampart-krater-teaser.jpg)
© ESA / DLR / FU Berlin, Gerhard Neukum (Ausschnitt)
© ESA / DLR / FU Berlin, Gerhard Neukum (Ausschnitt)
Ein Rampart-Krater in der Marsregion Hephaestus Fossae | Die Aufnahme stammt von einem Vorbeiflug am 28. Dezember 2007. Der Krater weist einen Durchmesser von etwa 20 Kilometern auf und ist von einer deutlichen Auswurfdecke umgeben. Kleine Sekundärkrater zeigen sich erst in einiger Entfernung, was darauf deutet, dass der Randbereich kurz nach dem Einschlag flüssig war. Die das Bild durchziehenden Kanäle bestanden bereits vor dem Einschlag. Ihre Herkunft ist noch nicht geklärt.
Derartige Formationen sind seit ersten Aufnahmen von Mariner 9 aus dem Jahr 1972 bekannt und wurden bislang nur auf der Oberfläche des Mars entdeckt. Planetologen erklären diese "Rampart-Krater" (englisch: Rampart = Erdwall) mit einem Einschlag in ein ausgedehntes Permafrostgebiet, bei dem große Mengen an Erdreich und verflüssigtem Wasser ausgeworfen wurden und die Außenhänge des Kraters hinab liefen. Da Wasser in der dünnen Marsatmosphäre trotz niedriger Temperaturen schnell gasförmig wird, blieben jedoch nach kurzer Zeit nur noch die Spuren seiner Anwesenheit zurück.
Auch zu erkennen sind zahlreiche kleine Sekundärkrater, die von größeren Auswurfbrocken im unmittelbaren Umfeld des Haupteinschlags verursacht wurden. Dass diese ihrerseits keine Fließspuren aufweisen spricht dafür, dass das Wasser sehr tief unter der Oberfläche des Mars liegen muss und von diesen kleineren Einschlägen nicht erreicht werden konnte.
© ESA / DLR / FU Berlin, Gerhard Neukum (Ausschnitt)
Stereoskopische Aufsicht des selben Kraters (Betrachtung mit Rot-Cyan-Brille) | Für diese Falschfarbdarstellung wurden die Bildkanäle für das rechte und das linke Auge mit zwei unterschiedlichen Farbfiltern (Rot, Cyan) überlagert. Betrachtet durch eine entsprechende Filterbrille ergibt sich erneut ein perspektivischer Eindruck.
Ralf Strobel
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