Artenvielfalt: Neue Affenart in Tansania entdeckt
Erstmals seit mehr als zwanzig Jahren wurde wieder eine Primatenspezies – die Hochlandmangabe (Lophocebus kipunji) – in Afrika wissenschaftlich neu beschrieben.
Die beiden Verbreitungsareale der neuen Primatenart erweitern die biogeografischen Kenntnisse Ostafrikas, denn sie liegen etwa 800 Kilometer weiter östlich als die bisher nachgewiesenen Vorkommen von Lophocebus-Affen. Sie verstärken zudem den Eindruck, dass diese Bergketten im Süden Tansanias wesentlich engere zoologische Bindungen zu den anderen Gebirgen Ostafrikas aufweisen als bislang bekannt.
Das beschränkte Vorkommen der Hochlandmangaben führt jedoch auch zu einer starken Gefährdung: Die Forscher konnten insgesamt nur wenige Familiengruppen ausfindig machen, sodass sich der Gesamtbestand der Art auf wenige hundert Tiere belaufen dürfte, von denen der größere Teil am Rungwe-Vulkan lebt. Auf Grund dieser Seltenheit verzichteten die Forscher auf die ansonsten wissenschaftlich übliche Sammlung eines Exemplars. Bedroht werden die Affen durch zunehmende Waldrodungen und die Erzeugung von Holzkohle sowie in geringerem Umfang durch Wilderei. In beiden Regionen bestehen allerdings bereits Nationalparks oder sind zumindest geplant.
Die Art wurde unabhängig voneinander von zwei Wissenschaftlerteams um Tim Davenport von der New Yorker Wildlife Conservation Society sowie Carolyn Ehardt von der Universität von Georgia in zwei verschiedenen Gebieten Tansanias – dem Kitulo-Nationalpark mit dem Mount-Rungwe-Vulkan und dem Ndundulu-Waldschutzgebiet in den Udzungwa-Bergen – beobachtet. Die Mannschaft um Davenport wurde dabei zuerst auf die Mangabe aufmerksam, da ihnen einheimische Jäger von einem scheuen und für die Region ungewöhnlichen Primaten berichteten. Spezielle Nachsuchungen konnten dann die Existenz der Spezies bestätigen, und zu Ehren der einheimischen Bevölkerung leitet sich auch der Artname "kipunji" von der lokalen Bezeichnung für die knapp einen Meter großen Affen ab.
Die Hochlandmangaben bewohnen in beiden Regionen ursprüngliche und leicht degradierte Bergwälder in Höhen bis zu 2500 Meter, wo auch Nachtfröste auftreten können. Als Anpassung an diese Bedingungen tragen sie ein langes Fell mit brauner Farbe. Ihr Haupt wird von irokesenschnittartigen Haaren gekrönt, die Brust und Schwanzspitze sind weiß, die Augenlider schwarz. Letzteres wie auch ihre Lebensweise auf Bäumen begründen ihre Einordnung in die Gattung Lophocebus, die mit den Pavianen verwandt ist. Im Gegensatz zu anderen Mangaben geben die Hochlandmangaben Lautäußerungen von sich, die von den Wissenschaftlern als tiefes, hupenartiges Kläffen bezeichnet werden.
Die beiden Verbreitungsareale der neuen Primatenart erweitern die biogeografischen Kenntnisse Ostafrikas, denn sie liegen etwa 800 Kilometer weiter östlich als die bisher nachgewiesenen Vorkommen von Lophocebus-Affen. Sie verstärken zudem den Eindruck, dass diese Bergketten im Süden Tansanias wesentlich engere zoologische Bindungen zu den anderen Gebirgen Ostafrikas aufweisen als bislang bekannt.
Das beschränkte Vorkommen der Hochlandmangaben führt jedoch auch zu einer starken Gefährdung: Die Forscher konnten insgesamt nur wenige Familiengruppen ausfindig machen, sodass sich der Gesamtbestand der Art auf wenige hundert Tiere belaufen dürfte, von denen der größere Teil am Rungwe-Vulkan lebt. Auf Grund dieser Seltenheit verzichteten die Forscher auf die ansonsten wissenschaftlich übliche Sammlung eines Exemplars. Bedroht werden die Affen durch zunehmende Waldrodungen und die Erzeugung von Holzkohle sowie in geringerem Umfang durch Wilderei. In beiden Regionen bestehen allerdings bereits Nationalparks oder sind zumindest geplant.
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