Direkt zum Inhalt

Taxonomie: Neue Affengattung aus Afrika

Kipunji
Eine letztes Jahr aus Tansania erstmals beschriebene Primatenspezies aus der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae) bildet nun sogar die völlig neue Gattung der Rungwecebus.

Kipunji-Schädel | Während Gen-Analysen eine nahe Verwandtschaft zu Pavianen andeuteten, sprachen die Untersuchungen eines Kipunji-Schädels wiederum dagegen. Die Art wird deshalb einer eigenen und neuen Gattung zugewiesen – Rungwecebus.
Die Wissenschaft kannte die Art bislang nur anhand von Freilandbeobachtungen sowie Bildern und ordnete sie deshalb der Gattung Lophocebus mit dem Artnamen Lophocebus kipunji zu. Kurz nach der Erstbeschreibung fing allerdings ein lokaler Jäger eines der Tiere, sodass die Forscher um Tim Davenport von der New Yorker Naturschutzorganisation Wildlife Conservation Society einen Schädel des Affen und Gewebeproben untersuchen konnten.

Kipunji in seiner Waldheimat | Der Kipunji (Rungwecebus kipunji) lebt ausschließlich in den Wäldern am Mount Rungwe in Tansania.
Die Genanalyse erbrachte, dass der als Kipunji bezeichnete Primate näher mit den Pavianen der Gattung Papio verwandt ist als mit den Mangaben der Gattung Lophocebus. Der Schädel allerdings zeigt keine für Paviane typischen Merkmale wie einen verlängerten Kiefer oder Eintiefungen an den Außenseiten des Unterkiefers, sodass die Art mit dem Namen Rungwecebus kipunji in eine eigene Gattung gestellt wurde.

Der Name Rungwecebus leitet sich vom Verbreitungsgebiet der Spezies ab, die nach bisherigem Kenntnisstand nur am Mount Rungwe in Tansania vorkommt.
  • Quellen

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.