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Demenz: Neue Alzheimer-Therapie setzt auf das Immunsystem

Um Alzheimersymptome zu lindern, fluten Forscher das Gehirn von Mäusen mit zusätzlichen Immunzellen. Das vermindert schädliche Ablagerungen und Gedächtnisprobleme.
Alzheimer: Plaques zwischen Neuronen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Michal Schwartz vom Weizmann Institute of Science in Israel haben eine neue Alzheimer-Therapie an Mäusen erprobt, die das Immunsystem gegen die Krankheit mobil machen soll. Dazu blockierten sie bei demenzkranken Nagern die so genannten regulatorischen T-Zellen, die üblicherweise die Aktivität des Immunsystems unterdrücken und so etwa verhindern, dass Autoimmunerkrankungen entstehen, indem die Krankheitsabwehr sich in einem gesunden Körper auch gegen die eigenen Zellen richtet.

Nach der T-Zell-Blockade konnte Schwartz' Team beobachten, dass mehr Immunzellen ihren Weg ins Mäusegehirn fanden, wodurch sich dort die schädlichen β-Amyloid-Ablagerungen reduzierten und Entzündungsreaktionen langsam nachließen. Auch in anschließenden Gedächtnistests erzielten die Tiere bessere Ergebnisse.

Da gerade die überschießenden Entzündungsreaktionen Krankheiten wie Alzheimer letztlich oft eskalieren lassen, hatte man lange Zeit in die genau entgegensetzte Richtung gearbeitet und versucht, die Krankheitsabwehr mit Hilfe von Immunsuppressiva zu unterdrücken. Dieser Ansatz hatte jedoch kaum Erfolge gezeigt.

Ob eine Blockade der regulatorischen T-Zellen auch beim Menschen zur Therapie bestimmter neurodegenerativer Erkrankungen in Frage kommt, ist bisher noch unklar. Dafür muss erst einmal genauer untersucht werden, ob sich die zusätzlichen Abwehrzellen im Gehirn tatsächlich nur auf die Amyloidplaques stürzen – oder ob sie nicht auch gesundem Hirngewebe möglicherweise Schaden zufügen.

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