MRO: Neue Bilder und Zwangspause
![Mars Reconnaissance Orbiter Mars Reconnaissance Orbiter](https://static.spektrum.de/fm/912/f2000x857/Mars_Reconnaissance_Orbiter.jpg)
© Nasa (Ausschnitt)
© NASA, JPL (Ausschnitt)
MRO im Orbit | Der Mars Reconnaissance Orbiter (MRO) ist der vorerst letzte Orbiter, der zum Mars geschickt wurde, da die Mars-Missionen der nächsten Jahre alle auf der Planetenoberfläche landen werden. Er erreichte den roten Planeten im März 2006 und soll ihn mit hochauflösenden Kameras aus der Umlaufbahn erkunden. Außerdem dient er als Relaisstation für Landesonden.
Bereits seit Anfang 2009 kämpft MRO mit Computerproblemen. Drei Mal schon startete der Hauptrechner der Sonde scheinbar grundlos neu oder versagte seinen Dienst. Der Ersatzrechner übernahm jedoch zum Glück jeweils die Kontrolle und reagierte weiterhin auf Befehle von der Erde. Da der Absturz bereits auf beiden Bordrechnern auftrat, spekulieren Techniker über einen bisher unentdeckten Softwarefehler als Ursache. Dieser könnte sich erst mit einem der späteren Missionsbefehle eingeschlichen haben.
Der MRO befindet sich seit März 2006 in einer niedrigen Umlaufbahn um den Mars und beendete seine Hauptmission im November 2008. Die NASA hofft jedoch, dass der Orbiter auch im Jahr 2010 noch funktionieren wird. Denn dann könnte er mit seiner Drei-Meter-Antenne als Relaisstation für die Landesonde Mars Science Laboratory dienen, wie auch schon zuvor für die Sonde Phoenix.
© 2009 NASA / HiRISE (Ausschnitt)
Vorschau der HiRISE-Bilder von September 2009 | Am 1. September gab die NASA mehr als 1500 neue Bilder des Mars Reconnaissance Orbiters (MRO) frei. Das High Resolution Imaging Science Experiment (HiRISE) ist die hochauflösende Geländekamera an Bord des MRO. Seit 2006 liefert sie aus 300 Kilometer Höhe Aufnahmen mit bis zu 20 Zentimeter Geländeauflösung. Die Falschfarbbilder enthalten die drei Kanäle Blau-Grün, Rot und Nah-Infrarot.
Wie bei allen NASA-Sonden sind die aufgenommenen Bilder nach einiger Zeit für jeden frei über das Internet zugänglich. Die Rohbilder besitzt eine Auflösung von bis zu 20 000 mal 40 000 Pixeln und setzen daher eine schnelle Internetverbindung voraus. Gerade die zahlreichen kleinen Ausschnitte sind jedoch einen Blick wert.
Seit im Mai 2009 erstmals Aufnahmen das vermeintliche Absturzgebiet des Mars Polar Lander erfassten, suchen auch Amateure in den Aufnahmen nach den Trümmern der fehlgeschlagenen Mission. Nachdem nun die neuen Bilder verfügbar sind, wiederholte die Planetary Society ihren Aufruf zur Suche (zu finden auch in unseren SZENEnews).
Ralf Strobel
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