HIV: Neue Erfolge bei Aids-Gentherapie
Moderne Behandlungsmethoden haben die Überlebensdauer von HIV-Infizierten in den letzten Jahren zwar deutlich verlängert, eine Heilung der Immunschwächekrankheit Aids gibt es jedoch bis heute nicht, ebenso wenig wie eine Impfung. Forscher in den USA zeigen nun an vier Patienten, wie eine Gentherapie funktionieren könnte.
Die behandelten HIV-Infizierten litten alle an Lymphomen, einer häufigen Krebserkrankung von Aidspatienten. Bei den Betroffenen wird meist das Knochenmark durch Chemotherapie zerstört, dann werden zuvor entnommene Blutvorläuferzellen zurücktransplantiert, um das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen.
Diesen Zellvorrat nutzten David DiGiusto und seine Kollegen vom Krebsforschungszentrum City of Hope in Duarte, um in einige hämatopoetische Vorläuferzellen drei Gensequenzen einzuschleusen, deren Produkte nach der Retransplantation vor attackierenden HI-Viren schützen sollen. Als Vektor wählten die Forscher Lentiviren, da sie sich, anders als andere sonst eingesetzte Retroviren, nicht in der Nähe der Steuerregionen von Genen integrieren und so das Risiko von leukämieartigen Folgeerkrankungen verringern, wie sie in anderen gentherapeutischen Studien aufgetreten waren.
Die derart behandelten Patienten zeigten weder direkt nach der Retransplantation noch Monate später schwer wiegende Nebenwirkungen, allerdings auch keine Besserung der Aidserkrankung. DiGiusto und seine Kollegen vermuten, dass auf Grund der Konkurrenz mit nicht veränderten Blutzellen zu wenig HIV-abwehrbereite Vorläuferzellen vorhanden sind, um einen positiven Effekt gegen die Krankheit bewirken zu können.
Entscheidend aber ist, dass die Forscher sogar nach zwei Jahren noch Zellen mit den Genprodukten der eingeschleusten Sequenzen fanden. Offenbar hatten sich die veränderten Zellen also erfolgreich langfristig integriert.
Weitere Studien müssen nun zeigen, wie sich die Funktionsfähigkeit dieser behandelten Zellen auf Dauer erhalten lässt und dass das fremde Erbmaterial bei der Stammzellteilung auch an die Abkömmlinge weitergegeben wird. Außerdem müsste den transgenen Zellen ein gewisser Konkurrenzvorteil gegenüber den normalen Blutvorläuferzellen mitgegeben werden, damit sie sich insbesondere auch bei Patienten durchsetzen könnten, deren Blutbildung im Knochenmark zuvor nicht durch Chemotherapie ausgeschaltet wurde. (af)
Die behandelten HIV-Infizierten litten alle an Lymphomen, einer häufigen Krebserkrankung von Aidspatienten. Bei den Betroffenen wird meist das Knochenmark durch Chemotherapie zerstört, dann werden zuvor entnommene Blutvorläuferzellen zurücktransplantiert, um das Fortschreiten der Krankheit zu bremsen.
Diesen Zellvorrat nutzten David DiGiusto und seine Kollegen vom Krebsforschungszentrum City of Hope in Duarte, um in einige hämatopoetische Vorläuferzellen drei Gensequenzen einzuschleusen, deren Produkte nach der Retransplantation vor attackierenden HI-Viren schützen sollen. Als Vektor wählten die Forscher Lentiviren, da sie sich, anders als andere sonst eingesetzte Retroviren, nicht in der Nähe der Steuerregionen von Genen integrieren und so das Risiko von leukämieartigen Folgeerkrankungen verringern, wie sie in anderen gentherapeutischen Studien aufgetreten waren.
Die derart behandelten Patienten zeigten weder direkt nach der Retransplantation noch Monate später schwer wiegende Nebenwirkungen, allerdings auch keine Besserung der Aidserkrankung. DiGiusto und seine Kollegen vermuten, dass auf Grund der Konkurrenz mit nicht veränderten Blutzellen zu wenig HIV-abwehrbereite Vorläuferzellen vorhanden sind, um einen positiven Effekt gegen die Krankheit bewirken zu können.
Entscheidend aber ist, dass die Forscher sogar nach zwei Jahren noch Zellen mit den Genprodukten der eingeschleusten Sequenzen fanden. Offenbar hatten sich die veränderten Zellen also erfolgreich langfristig integriert.
Weitere Studien müssen nun zeigen, wie sich die Funktionsfähigkeit dieser behandelten Zellen auf Dauer erhalten lässt und dass das fremde Erbmaterial bei der Stammzellteilung auch an die Abkömmlinge weitergegeben wird. Außerdem müsste den transgenen Zellen ein gewisser Konkurrenzvorteil gegenüber den normalen Blutvorläuferzellen mitgegeben werden, damit sie sich insbesondere auch bei Patienten durchsetzen könnten, deren Blutbildung im Knochenmark zuvor nicht durch Chemotherapie ausgeschaltet wurde. (af)
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