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News: Neue Froschart in Südindien entdeckt

Wissenschaftler haben in den Westghats, einem Küstengebirge in Südindien, eine neue Froschart entdeckt. Sie benannten die Tiere Nasikabatrachus sahyadrensis, nach dem Sanskrit-Ausdruck "Nasika" für Nase, "batrachus" für Frosch und "Sahyadri" als Synonym für die Westghats. Die etwa sieben Zentimeter langen und aufgebläht wirkenden Amphibien mit dunkler, purpurfarbener, glatter Haut, kleinem Kopf und zugespitzter, weißlicher Nase leben vergraben im Boden und kommen nur zu Zeiten der Monsunregen für wenige Wochen an die Oberfläche. Ihre nächsten Verwandten, die Sooglossidae, leben 3000 Kilometer entfernt auf den Seychellen. Die Merkmale der neu entdeckten Frösche sind so einzigartig, dass sie sogar in eine eigene neue Familie, die Nasikabatrachidae, gestellt werden.

S. D. Biju vom Tropical Botanic Garden and Research Institute in Palode und Franky Bossuyt von der Freien Universität Brüssel entdeckten die Tiere in einem Sekundärwald in der Nähe einer Kardamomplantage. Weniger als zehn Prozent dieser Region, die zu den Biodiversitäts-Hotspots gezählt wird, sind noch mit ursprünglichem Regenwald bestanden.

Die Entdeckung der neuen Art wirft Licht auf die Evolution der höheren Froschlurche (Neobatrachia). Genetischen Untersuchungen zufolge haben sich die Sooglossidae und die Nasikabatrachidae bereits vor etwa 130 Millionen Jahren aufgespalten. Die neue Art kann damit als lebendes Fossil gelten, das seit der Zeiten der Dinosaurier kaum verändert überdauert hat. Damals waren die Seychellen und Indien noch verbunden, hatten sich aber bereits vom ehemaligen Südkontinent Gondwana gelöst und drifteten nach Nordosten. Vor 65 Millionen Jahren trennten sich dann die Seychellen von Indien, das schließlich vor etwa 55 Millionen Jahren auf den asiatischen Kontinent prallte. Der Fund belege nun erstmals eindeutig eine Verbindung zwischen Indien und den Seychellen, kommentiert Stefan Lötters von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie.
  • Quellen
Nature 425: 711–714 (2003)

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