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Stonehenge: Neue Funde geben Rätsel auf

University of Birmingham
Vierzehn Tage lang hat ein internationales Forscherteam ein Feld nahe Stonehenge mit Bodenradar untersucht. Etwa 900 Meter entfernt von den weltbekannten Steinkreisen fanden sie im Boden einen Graben mit Eingängen in nordöstlicher und südwestlicher Richtung. An der Innenseite des Grabens deuten Löcher von bis zu einem Meter Durchmesser deuten darauf hin, dass dort eine freistehende Holzstruktur verankert war. Den Fundort nannten sie "New Henge".

Der Grabungsleiter Vince Gaffney von der University of Birmingham betont die Bedeutung der Entdeckung: "Bisher ging man davon aus, dass Stonehenge zur Zeit seines Höhepunktes das größte und wichtigste Monument der Region war, das isoliert von allen anderen existierte." Dieser Höhepunkt fällt mit dem Aufstellen der schweren Mittelsteine im dritten vorchristlichen Jahrtausend zusammen. Aufgrund der Form und der Ausrichtung des neuen Funds, die der von Stonehenge ähnelt, gehen die Wissenschaftler um Gaffney davon aus, dass es sich dabei um ein "Henge"-artiges Bodendenkmal handelt, das kultischen Zwecken diente. Henges sind ovale Flächen von einem Durchmesser von 20 bis 480 Metern, die durch einen Erdwall begrenzt werden.

Doch bei der Frage, ob es sich wirklich um einen Henge handelt, gehen die Meinungen auseinander. Der Stonehenge-Experte Michael Parker Pearson von der University of Sheffield meint, dass ein dort er der neu entdecktern Grabhügel unter Umständen erst aus der Bronzezeit stammen könnte. Die Löcher würden dann auf eine in dieser Zeit gängige Bestattungspraxis hindeuten: Der Tote wurde unter einem Grabhügel bestattet, den rundum angeordnete Pfosten begrenzten. Und selbst wenn es sich um eine jungsteinzeitliche Kultstätte handelte, erklärte Parker Pearson gegenüber epoc in einer E-Mail: "Wir wissen nicht, ob diese Löcher für Holzpfosten oder für Steine gedacht oder einfach runde Löcher waren. Nur eine Ausgrabung kann das feststellen."

Claudia Reinert

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