Kasachstan: Neue Hoffnung für die Saigas
Düstere Bilder aus der kasachischen Steppe gingen im Mai 2015 um die Welt: Zu Zehntausenden lagen tote Saigaantilopen (Saiga tatarica) in der Region Betpak Dala im Grasland. Besonders betroffen waren Weibchen, die gerade ihre Jungen geboren hatten. Bis heute ist ungeklärt, was das Massensterben ausgelöst hat; als Erklärung favorisiert wird eine Kombination aus schlechtem Wetter und Bakterieninfektionen. Insgesamt 200 000 Tiere sollen damals umgekommen sein. Eine neue Zählung der Herden in den letzten Wochen gibt jedoch Anlass zur Hoffnung: Die drei wichtigsten Herden der Region haben offenbar zugelegt.
Laut dem kasachischen Landwirtschaftsministerium und der Association for the Conservation of Biodiversity of Kazakhstan besteht die Betpak-Dala-Population wieder aus 36 000 Saigaantilopen. Das sind zwar deutlich weniger als vor dem Massensterben, ein leichter Aufwärtstrend ist aber erkennbar. Dagegen wuchs der Bestand im Ural ganz eindeutig und umfasst nun 20 000 mehr Tiere als 2015. Die dritte Gruppe in der Region Ustyurt nahm immerhin um 700 Individuen zu; dort litten die Saigaantilopen allerdings am stärksten unter Wilderei. Sie stelle zwar immer noch ein Problem dar, jedoch nicht mehr in dem Umfang wie nach den politischen Umbrüchen in den 1990er Jahren. Dennoch gilt die Spezies weiterhin als stark bedroht, solange die Ursache für das letztjährige Massensterben nicht geklärt ist und potenzielle Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
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