Primaten: Neue Lemurenarten aufgeschlüsselt
Die Zahl der bekannten Lemurenarten von Madagaskar hat sich anhand von genetischen Studien nun um drei weitere Spezies vergrößert.
Ursprünglich sollte diese Untersuchung eines internationalen Forschungsteams um Yves Rumpler von der Louis-Pasteur-Universität in Straßburg nur den Stammbaum der Wieselmakis (Lepilemur) aufschlüsseln. Die phylogenetische Entwicklung dieser Gattung und die verwandtschaftlichen Beziehungen der Spezies sind bislang noch kontrovers. Um Unstimmigkeiten zu klären, entschlüsselten die Wissenschaftler das komplette Mitochondrien-Gen für Cytochrom b von 68 Wieselmakis der acht bislang bekannten Arten. Rumpler und seine Kollegen berücksichtigten bei ihrer Auswahl zudem, dass dabei auch alle wichtigen Populationen der Tiere vertreten waren.
Die Ergebnisse bestätigten die bislang bekannten acht Arten der Wieselmakis, ihr Erbgut zeigte entsprechend große Differenzen. Darüber hinaus bestanden aber in den geografisch durch größere Flüsse getrennten Populationen des Kleinen Wieselmakis (Lepilemur ruficaudatus) so große genetische Abweichungen, dass die Art in insgesamt drei Spezies aufgespalten werden sollte. Ähnliches gilt für den Graurückenmaki (Lepilemur dorsalis), dessen Vorkommen auf der Sahamalaza-Halbinsel und der Ambanja/Nosy Be-Region nun jeweils eigene Arten bilden. Äußerlich besitzen die drei neuen Mitglieder der Wieselmaki-Familie jedoch keine offensichtlichen Unterschiede in Körperbau oder Färbung.
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