Marsforschung: Neue Marsmission für die NASA
Während der Rover Curiosity demnächst seine ersten Meter auf dem Mars zurücklegen soll, plant die US-Raumfahrtbehörde NASA bereits die nächste Mission zum Roten Planeten: Im Jahr 2016 soll die Landesonde InSight auf den Roten Planeten geschickt werden, um sein Inneres zu erforschen und zu untersuchen, warum sich der Mars und die Erde unterschiedlich entwickelt haben, obwohl beide felsige Planeten sind. Die Auswahl dieser neuen Mission im Rahmen des Discovery-Programms gab die NASA gestern bekannt. Die Raumsonde basiert auf der erfolgreichen Mission Phoenix, die im Jahr 2008 auf dem Roten Planeten nahe des Nordpolargebiets aufsetzte und Untersuchungen des Marsbodens durchführte.
Im Gegensatz zu den bisherigen Marsmissionen, die sich auf die Erforschung der Oberfläche des Planeten konzentriert haben, wird InSight sein Augenmerk auf das Innere des Mars richten. So soll geklärt werden, ob der Kern fest oder flüssig ist und warum es auf dem Mars keine Plattentektonik wie auf der Erde gibt. Zu diesem Zweck soll die Kruste und der Mantel des Planeten untersucht sowie die Temperatur und die seismische Aktivität im Inneren gemessen werden. Darüber hinaus wird InSight die Häufigkeit von Meteoriteneinschlägen auf der Marsoberfläche registrieren.
An Bord von InSight werden sich vier verschiedene Instrumente befinden: Das Jet Propulsion Laboratory der NASA wird geodätische Messinstrumente bauen, sowie einen Roboterarm und zwei Kameras, welche die anderen Instrumente steuern und überwachen werden. Die französische Raumfahrtagentur Centre National d'Etudes Spatiales baut das Instrument zur Messung der seismischen Aktivität und die Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) steuert eine Temperatursonde bei: HP3 soll durch einen internen Schlagmechanismus fünf Meter tief in die Marsoberfläche eindringen, um den Wärmefluss aus dem Planeteninneren zu untersuchen.
Geleitet wird die Mission von W. Bruce Banerdt vom Jet Propulsion Laboratory. InSight wurde im Rahmen des Discovery-Programms der NASA ausgewählt, das relativ kleine, schnelle und preiswerte Missionen mit einem sehr genauen Forschungsziel finanziert. Die Mission hat einen Kostendeckel von 425 Millionen Dollar. Zum Vergleich: Der Marsrover Curiosity wurde vom Flagship-Programm der NASA finanziert; die Missionen dieses Programms sind mit zwei bis drei Milliarden Dollar veranschlagt. InSight setzte sich damit gegenüber zwei anderen vorgeschlagenen Missionen zur Erforschung eines Kometen und zum Saturnmond Titan durch.
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