Zwergplaneten: Neue Namen für zwei Plutobegleiter
Die fünfköpfige Mondfamilie um den Zwergplaneten Pluto bekommt zwei neue Namen hinzu: Am 2. Juli 2013 gab die Internationale Astronomische Union (IAU) die endgültigen Bezeichnungen der in den Jahren 2011 und 2012 entdeckten kleinen Pluto-Trabanten bekannt. Der bisher mit der Katalognummer "P4" bezeichnete Mond heißt nun Kerberos und "P5" Styx. Kerberos ist der mythologische dreiköpfige Hund, der den Eingang zum Hades, der griechisch-römischen Unterwelt, bewacht. Styx ist der Name des Flusses, der den Hades von der Welt der Lebenden trennt. Der Name steht zudem auch für eine griechische Flussgöttin. Die beiden neu benannten Monde sind nur zwischen 10 und 34 Kilometer groß.
Die IAU besitzt die Hoheit über offizielle Namensgebungen für Himmelsobjekte und ist der wissenschaftliche Dachverband aller Astronomen weltweit. Vorangegangen war der Benennung ein internetbasierter Wettbewerb zur Namensfindung. Die Entdecker, die unter der Leitung von Mark Showalter vom SETI-Institute in Kalifornien die neuen Monde mit dem Weltraumteleskop Hubble aufgespürt hatten, luden die allgemeine Öffentlichkeit im Februar 2013 ein, Namensvorschläge für die kleinen Monde einzureichen. Die meistgenannten Namen waren mit abnehmender Häufigkeit Vulcan, Cerberus und Styx, insgesamt gingen rund 500 000 Vorschläge ein.
Nach der Abstimmung übermittelte das Forscherteam um Showalter die Namen Vulcan, Cerberus und Styx an die IAU. Die Vorschläge wurden von den zuständigen Fachkomitees beraten. Dabei wurde Vulcan verworfen, da dieser Name nicht zur Mythologie um Pluto, dem römischen Gott der Unterwelt, passte. Zudem war er bereits einem hypothetischen Planeten innerhalb der Bahn des sonnennächsten Planeten Merkur zugedacht gewesen, der sich später als nicht existent erwies. Der Name "Cerberus" wurde in die griechische Schreibweise "Kerberos" umgewandelt, um Verwechslungen mit dem Asteroiden (1865) Cerberus zu vermeiden. Wie die beiden Plutobegleiter im Detail aussehen, werden wir im Juli 2015 erfahren. Dann soll die US-Raumsonde New Horizons dicht an Pluto und seinen fünf Monden vorbeiziehen und dabei Bilder und Messdaten zur Erde funken.
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