Forscher der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt haben eine neue radioaktive Zerfallsart entdeckt: den Zwei-Protonen-Zerfall. So stellten sie fest, dass sich die Atomkerne des Isotops Eisen-45 unter Aussendung zweier Protonen in Chrom-43-Kerne umwandeln. Seit langem gibt es Vorhersagen, dass ein solcher Zerfall bei Kernen mit extremem Protonenüberschuss, wie eben dem Eisen-45 (26 Protonen und 19 Neutronen), auftreten sollte. Bislang ließ sich dies jedoch nicht experimentell nachweisen.

Fast zeitgleich zu den Darmstädter Forschern gelang nun auch französischen Kollegen vom Grand Accélérateur National d'Ions Lourds (GANIL) in Cain der Nachweis. Von der Untersuchung solcher extrem protonen- und auch neutronenreicher Kerne und ihrer Zerfälle versprechen sich die Wissenschaftler über die reine Kernphysik hinaus grundlegende Erkenntnisse zur Elementsynthese in Sternexplosionen wie Novae und Supernovae.