News: Neue Studie zur globalen Erwärmung
Da die meisten Klimamodelle nie anhand der Klimaveränderungen der Vergangenheit überprüft wurden, haben Kritiker die Aussagekraft der Modelle in Bezug auf Klimavorhersagen häufig in Frage gestellt. Nach Aussage der Entwickler ist das in Potsdam entstandene Modell zwar grobmaschiger als andere Modelle, läuft aber wesentlich schneller und ermöglicht es somit, Jahrtausende der Klimageschichte zu simulieren. "Als wir gesehen haben, daß unser Modell die Klimaveränderungen der Vergangenheit richtig widerspiegelt, haben wir es auf die Zukunft angewandt", sagt Ganopolski. "Wir haben ein ganz neues Modell mit völlig anderem Ansatz benutzt; wir haben es gründlich mit früheren Klimaschwankungen getestet und bekommen als Ergebnis für das nächste Jahrhundert immer noch die gleiche Erwärmung, wie sie in anderen Studien ermittelt wurde. Dies ist ein weiteres Indiz für die globale Erwärmung des Klimas." Die Modellergebnisse für das nächste Jahrhundert stimmen mit der Einschätzung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) überein, das die Regierungen der Welt in Klimafragen berät.
Die neue Studie berechnet mögliche Klimaveränderungen bis zu tausend Jahre in die Zukunft – und geht damit weit über frühere Szenarien hinaus (Climatic Change, Vol. 43, Nr.2, S. 353-367). Erstmalig zeigt sie, wie die globale Erwärmung möglicherweise zu einer dauerhaften Abkühlung Europas führen könnte, falls die Nordatlantische Meeresströmung zusammenbricht. Solch eine Abkühlung ist seit langem Gegenstand zahlreicher Spekulationen, doch war sie bisher nie in einer Computersimulation gezeigt worden. "Wir können noch nicht sagen, wie wahrscheinlich ein solches Szenario ist, aber es ist eine Möglichkeit," sagt Rahmstorf. "Unsere Ergebnisse zeigen, daß dies von Veränderungen im Wasserkreislauf der Atmosphäre abhängt, die noch sehr schwer vorherzusagen sind."
Siehe auch
- Spektrum Ticker vom 31.1.1998
"Eiszeit im Computer"
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