Planetologie: Neue Theorie zur Entstehung der Saturnringe
Nach einer neuen Theorie der Planetenforscherin Robin Canup vom Southwest Research Institute in Boulder (Colorado) bildeten sich die Saturnringe, als in der Frühzeit des Sonnensystems ein Titan-großer Mond mit einem felsigen Kern und einem Mantel aus Eis in den Gasplaneten stürzte. Während er sich auf einer spiralförmigen Bahn dem Saturn näherte, könnten Gezeitenkräfte seinen Eismantel teilweise abgelöst haben. Die Bruchstücke bildeten schließlich die Ringe. Der festere Felsenkern des Mondes widerstand den Gezeitenkräften und verschwand im Gasozean.
Canups Theorie könnte auch die Anomalien in der Zusammensetzung der inneren Saturnmonde Enceladus, Dione und Tethys erklären. Deren niedrige Dichten legen nahe, dass sie ebenfalls fast nur Eis enhalten. Diese Monde könnten während der Entwicklung des damals noch jungen Planetensystems durch erneute Kondensation direkt aus den Eisringen des Saturns entstanden sein.
Barbara Wolfart
Canups Theorie würde vor allem das Rätsel lösen, warum die Saturnringe zu 90 bis 95 Prozent aus Eis bestehen. Als ihre Quelle galt bisher ein kleinerer Mond oder ein großer Komet, die bei der Annäherung an den Planeten durch Gezeitenkräfte völlig zerrieben wurden. In diesem Fall müssten die Ringe aber wesentlich mehr Gestein enthalten. Angesichts der Tatsache, dass sie kontinuierlich interplanetaren Staub ansammeln, bestanden sie ursprünglich jedoch vermutlich sogar nur aus Eis.
Canups Theorie könnte auch die Anomalien in der Zusammensetzung der inneren Saturnmonde Enceladus, Dione und Tethys erklären. Deren niedrige Dichten legen nahe, dass sie ebenfalls fast nur Eis enhalten. Diese Monde könnten während der Entwicklung des damals noch jungen Planetensystems durch erneute Kondensation direkt aus den Eisringen des Saturns entstanden sein.
Barbara Wolfart
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