News: Neue Wahrheiten über den blauen Dunst
In der Untersuchung werden verstärkte Beklemmungen mit jenen Momenten in Verbindung gebracht, in denen die Abstinenz nicht eingehalten wird. Die Forscher sind der Meinung, daß „der Grad der Nervosität während der Abstinenzphase häufig dadurch erhöht wird, daß die Raucher Angst haben, keine völlige Enthaltsamkeit durchzuhalten.”
Es ist ganz und gar nicht einfach zu überprüfen, wie sich der Grad der Nervosität verändert, wenn jemand das Rauchen aufgibt. Zum Beispiel ist es möglich, daß Raucher grundsätzlich einem nervöseren Typ angehören. Außerdem ist es wahrscheinlich, daß die individuelle nervliche Verfassung dafür verantwortlich ist, wie leicht es einer Person fällt, auf das Nikotin zu verzichten. In der Studie von West und Hajek wurde versucht, diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen: Die Probanden füllten bevor und nachdem sie ihren Tabakkonsum aufgegeben hatten spezielle Fragebogen aus. Damit wurde berücksichtigt, daß es Unterschiede in den Persönlichkeiten gibt. Ob die Abstinenz auch wirklich eingehalten wurde, überprüften die Forscher durch die Messung des Cotinin-Niveaus im Speichel. Cotinin ist ein Nebenprodukt des Nikotin.
Die Personen, die während der Entwöhnungsphase am meisten Nervosität zeigten, waren auch die, die schon vorher am nervösesten wirkten. Schon nach einer Woche ohne Zigaretten waren sie aber ruhiger als während der Zeit, in der sie regelmäßig rauchten. Die Schlußfolgerung der Wissenschaftler: Auf lange Sicht wird durch das Rauchen die Nervosität eher verstärkt. Der vielzitierte Beruhigungseffekt ist in diesem Fall nichts als „Blauer Dunst”.
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