Direkt zum Inhalt

Allergien: Neue Wege gegen Katzenallergie?

Mit einer Chimäre aus einem menschlichen und einem Katzen-Protein konnten Wissenschaftler um Andrew Saxon von der Universität von Kalifornien in Los Angeles die allergische Reaktion auf Katzen deutlich dämpfen. Das Konstrukt wirkte sowohl bei Kulturen menschlicher Zellen von Personen mit Katzenallergie als auch bei genetisch veränderten Mäusen mit vergleichbaren Abwehrreaktionen [1].

Saxon und seine Kollegen hatten ein Immunglobulin-G-Protein lose mit einem allergische Reaktionen auslösenden Protein von Katzen verknüpft. Immunglobulin G (IgG) hemmt die Freisetzung von Histaminen, welche die typischen Symptome von Allergien, wie Entzündungsprozesse, Asthmaanfälle oder Juckreiz, auslösen. In den Zellkulturen beobachteten die Forscher nur noch ein Zehntel der sonst freigesetzten Histaminmenge.

Bei den Mäusen zeigte sich die Linderung ebenfalls deutlich: Die Tiere reagierten ähnlich unempfindlich auf Katzen-Proteine wie nicht allergische Artgenossen. In einem zweiten Experiment testeten die Wissenschaftler das Konstrukt an Mäusen mit menschlichen Zellrezeptoren für Katzen-Protein. Da hier die Wirkung ähnlich erfolgreich war, hoffen Saxon und seine Mitarbeiter, dass ihre Protein-Chimäre auch beim Menschen eingesetzt werden könnte.

Einen anderen Behandlungsweg untersuchte das Team um Mark Larche vom Imperial College London genauer: Sie verabreichten Katzen-Allergikern kurze, synthetische Proteinschnipsel, die sich aus der Aminosäuresequenz des eigentlichen Allergens ableiteten. Dabei stellten sie fest, dass die Testteilnehmer Immunzellen bildeten, die erfolgreich die Teilung allergiespezifischer Immunzellen unterdrückten [2].

Ihrer Ansicht nach könnte diese Methode daher erfolgreicher sein als die verbreitete Variante, Allergiker mit den eigentlichen Reizstoffen oder Teilen davon zu behandeln und über eine ständige langsame Gewöhnung des Immunsystems die Symptome zu lindern. Diese Desensibilisierung ist sehr umstritten und häufig auch nicht von Erfolg gekrönt.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.