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News: Neue Wüsten, neue Arten

Amerikanische Biologen konnten nun die Theorie beweisen, daß natürliche Hindernisse die Entwicklung neuer Tier- und Pflanzenarten bedingen können. Geographische Barrieren wie Bergketten oder ausgetrocknete Gebiete beschränken das Verbreitungsgebiet einer Art. Verbleibende Arten auf der einen Seite spezialisieren sich unabhängig von ihren Verwandten auf der anderen Seite der Barriere. Die Artenbildung erfolgt auch, wenn die ökologischen Nischen beiderseits des Hindernisses unverändert bleiben.
A. Townsend Peterson vom Natural History Museum der University of Kansas in Lawrence nahm mit seinen Kollegen Untersuchungen an 37 eng verwandten Vogelarten vor, die beiderseits einer ausgetrockneten Landenge gesammelt wurden. Mit Hilfe der Museumsaufzeichnungen versuchten die Wissenschaftler herauszufinden, welches Exemplar wo gefunden wurde. Aus den Daten bestimmten sie für jede Art eine ökologische Nische – mit dazugehöriger Temperatur, Niederschlag, Höhe und Pflanzenbewuchs. Computer errechneten daraufhin die mögliche geographische Ausbreitung jeder Art.

Das Team führte die Versuche in der Landenge von Tehuantepec in Mexiko durch. Der dreihundert Kilometer breite Streifen war einst bewaldet, bevor ein Klimawechsel vor hunderttausend Jahren eine Ausdürrung bewirkte. Dabei wurden die im Wald lebende Lebewesen im Nordgebiet von denen im Süden getrennt.

Peterson untersuchte, ob er aus der beobachteten ökologischen Nische der einen Art auf die entsprechende Nische der verwandten Spezies auf der anderen Seite der Landenge schließen konnte. In allen 37 Fällen lag er richtig, wie er in Science vom 20. August 1999 veröffentlichte. Das bedeutet, daß die ökologische Nische über den Artenbildungsprozeß stabil blieb. Allein die geographische Trennung bewirkte folglich die Aufspaltung.

Seitdem Charles Darwin seine Evolutionstheorie aufgestellt hat, diskutieren Biologen, wie neue Arten entstehen. Die Idee einer geographischen Aufspaltung sei schon lange verstanden, doch gut dokumentierte Beispiele seien rar, sagt Robert Zink vom Bell Museum in St. Paul, Minnesota.

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