News: Neuer Drall-Rekord im All?
Rekorde sind zum Brechen da. Im letzten Juli-Heft von Sterne und Weltraum berichteten wir über einen neu entdeckten Neutronenstern, der sich 716-mal pro Sekunde um seine Achse dreht. Damit wurde erstmals die seit 1982 gehaltene Bestmarke von 642 Umdrehungen pro Sekunde übertroffen. Doch nun weisen Satellitenmessungen auf einen schier unglaublichen Wert: 1122-mal pro Sekunde rotiert XTE J1739-285 um seine Drehachse.
Die Hinweise stammen vom Weltraumobservatorium Integral der ESA und dem Rossi X-Ray Timing Explorer (RXTE) der NASA. Die beiden Satelliten untersuchen den Himmel im hochenergetischen „Licht“ der Gamma- und Röntgenstrahlen. Zwischen September und November 2005 registrierten sie etwa zwanzig hochenergetische Ausbrüche des Objekts XTE J1739-285.
Periodische Schwankungen, wie man sie in solchen Ausbrüchen feststellen kann, sind früheren Messungen zufolge mit der Rotation der Neutronensterne verknüpft. So machte sich auch das Team unter Leitung von Erik Kuulkers vom ESA Integral Science Operations Centre daran, nach Oszillationen in den Signalen von XTE J1739-285 zu forschen. Was sie fanden, verblüffte die Wissenschaftler: Die Frequenz der periodischen Schwankungen überstieg mit 1122 Hertz die von anderen Neutronensternen bekannten Werte um fast das Doppelte.
Wenn diese Messungen bestätigt werden, füllt XTE J1739-285 eine interessante Lücke. Denn wie hoch die maximale Rotationsfrequenz eines Neutronensterns sein kann, ist noch nicht außreichend geklärt. Je nach theoretischem Modell liegen die Grenzwerte zwischen etwa 760 und 2000 Hertz. Noch höhere Umdrehungsgeschwindigkeiten sind nicht möglich, weil dann sogar ein kompakter Neutronenstern infolge der enormen Zentrifugalkräfte Masse verlieren würde.
UR
Periodische Schwankungen, wie man sie in solchen Ausbrüchen feststellen kann, sind früheren Messungen zufolge mit der Rotation der Neutronensterne verknüpft. So machte sich auch das Team unter Leitung von Erik Kuulkers vom ESA Integral Science Operations Centre daran, nach Oszillationen in den Signalen von XTE J1739-285 zu forschen. Was sie fanden, verblüffte die Wissenschaftler: Die Frequenz der periodischen Schwankungen überstieg mit 1122 Hertz die von anderen Neutronensternen bekannten Werte um fast das Doppelte.
Wenn diese Messungen bestätigt werden, füllt XTE J1739-285 eine interessante Lücke. Denn wie hoch die maximale Rotationsfrequenz eines Neutronensterns sein kann, ist noch nicht außreichend geklärt. Je nach theoretischem Modell liegen die Grenzwerte zwischen etwa 760 und 2000 Hertz. Noch höhere Umdrehungsgeschwindigkeiten sind nicht möglich, weil dann sogar ein kompakter Neutronenstern infolge der enormen Zentrifugalkräfte Masse verlieren würde.
UR
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