Autoreifen: Nie mehr einen Platten?
Ein platter Autoreifen gehört zu den häufigsten Ärgernissen, weswegen Kraftfahrzeuge hier zu Lande in die Werkstatt müssen. Kleinere Löcher lassen sich dabei noch schnell flicken, wobei das Material rund um den so genannten Stichkanal vulkanisiert werden muss – ein Verfahren, das vielleicht bald der Vergangenheit angehört. Denn Materialforscher um Amit Das vom Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden haben nun Gummi so modifiziert, dass sich das Material nach einem Riss oder Loch selbst wieder heilen und miteinander verknüpfen kann. Das Team hat dazu den kommerziell verfügbaren und weit verbreiteten Butylkautschuk zusätzlich mit einer Kohlenstoff-Stickstoff-Verbindung angereichert. Sie ermöglichen es dem Material, sich immer wieder neu zu verknüpfen, nachdem durch einen Riss oder ein Loch die ursprünglichen Kohlenwasserstoffketten getrennt wurden.
Das funktioniert, ohne dass die Polymere dazu erhitzt oder verklebt werden müssen; der Prozess lässt sich allerdings durch Erwärmen noch beschleunigen. Gleichzeitig verbesserte der Zusatz verschiedene wünschenswerte Eigenschaften des Gummis: Das neue Material ist noch elastischer, dehnbarer und gleichzeitig zäher als der Ausgangsstoff. Kleinere Beschädigungen waren unter Laborbedingungen schon innerhalb von nur einer Stunde bei Raumtemperatur repariert. Durfte der Supergummi sogar acht Tage ruhen und heilen, hielt er sogar Drücke aus, die um mehr als 900 Prozent höher waren als jene, bei denen normale Autoreifen platzen. Nun hofft die Gruppe, dass ihr Werkstoff bald die Produktion sehr stabiler und langlebiger Autoreifen ermöglicht.
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