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Medizin: Neuer Wirkstoff gegen Malaria

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Manchmal sind altmodische Methoden einfach die besten – auch im Kampf gegen Malaria. Eine Forschergruppe um Elizabeth A. Winzeler scherte sich nicht um neuartige molekularbiologische Verfahren und besann sich auf die Ursprünge der medizinischen Forschung: Seit 2007 testete das Team mehr als 12000 Naturstoffe oder mit ihnen verwandte Chemikalien daraufhin, ob sie Malariaparasiten abtöteten. Nun erweist sich eine der Substanzen als vielversprechender Kandidat für ein neues Medikament.

Malariaparasiten | Forscher haben einen neuartigen Wirkstoff gegen Malaria entdeckt, der die Produktion des Proteins PfATP4 im Parasiten blockiert. Links: Ein rotes Blutkörperchen neben vier einzelnen Malariaparasiten der Art Plasmodium falciparum. Rechts: Ein Parasit wächst in einer infizierten Zelle. Die Skala entspricht fünf Mikrometern. Das Protein PfATP4 ist grün und das Erbgut (DNA) des Parasiten blau angefärbt.
Es handelt sich um eine chemische Verbindung mit der Kurzbezeichnung NITD609, die zu den so genannten Spiroindolonen gehört. Ihre Struktur unterscheidet sich grundlegend von derjenigen bisheriger Malariamedikamente. Auch die Wirkungsweise ist anders: Die Substanz verhindert die Herstellung eines bestimmten Proteins (PfATP4), das für den Parasiten lebenswichtig ist.

Wirkstoffstruktur | Der neue Antimalariawirkstoff NITD609 enthält zwei senkrecht zueinander stehende Indolringe. Grün: Kohlenstoff, weiß: Wasserstoff, dunkelblau: Stickstoff, rot: Sauerstoff, violett: Chlor, hellblau: Fluor.
Eines der wirksamsten Medikamente gegen Malaria bisher ist das Artemisinin. Mit dem Pflanzenstoff, der in Blüten und Blättern des Einjährigen Beifuß vorkommt, werden jährlich 100 Millionen Patienten behandelt. Doch inzwischen gibt es Parasitenstämme, die gegen dieses und andere Medikamente resistent sind. Daher kommt die Entdeckung des neuen Mittels zur rechten Zeit. Es wirkt bereits in niedriger Dosis gegen zwei der gefährlichsten Parasitenspezies – Plasmodium falciparum und Plasmodium vivax – und tötet auch gegen Artemisinin resistente Erreger ab.

Erste Tests an Zellkulturen und Versuchstieren zeigten, dass NITD609 ungiftig für menschliche Zellen ist und zumindest bei Mäusen keine Nebenwirkungen hat. Die Chancen stehen also gut, dass das neue Medikament in wenigen Jahren einsatzbereit ist.

Manuela Kuhar

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