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Schnelles Internet: Neues Atlantikkabel erlaubt enormen Datendurchsatz

Ein neues Datenkabel quer durch den Atlantischen Ozean verbindet jetzt die US-Küste mit der europäischen. Mit "Marea" könnte man 71 Millionen HD-Videos gleichzeitig streamen.
Das Atlantikkabel noch aufgewickelt im Bauch des Schiffs

Ein neues Unterseekabel zwischen den USA und Europa soll dem wachsenden Bedarf an Bandbreite im weltweiten Datenverkehr gerecht werden: "Marea" wird dazu ab Anfang 2018 pro Sekunde die enorme Datenmenge von 160 Terabit von Kontinent zu Kontinent leiten. Das entspricht etwa 71 Millionen parallel gestreamten Videos in HD-Qualität.

Wie die Projektpartner Microsoft, Facebook und Telxius, ein spanisches Telekommunikationsunternehmen, mitteilen, wurden die Verlegearbeiten jetzt in Rekordzeit von nur zwei Jahren abgeschlossen. Das Kabel verbindet Virginia Beach in den USA mit der spanischen Küstenstadt Bilbao auf einer Distanz von rund 6600 Kilometern. Von Nordspanien aus sollen weitere Datennetzwerke angeschlossen werden, die in den Nahen Osten und nach Afrika reichen.

Mit Hilfe des Transatlantikkabels soll die Ausfallsicherheit der interkontinentalen Internetverbindung erhöht werden. Immer wieder werden einzelne Verbindungskabel durch Unfälle oder natürliche Ursachen gekappt, was die Anbindung ganzer Regionen an den Rest der Welt verlangsamt. Zudem soll die Highspeed-Verbindung dem wachsenden Internet-Datenverkehr Rechnung tragen. Bis ins Jahr 2025 könnte dieser sich Schätzungen zufolge verachtfachen.

Bei der Entwicklung des Kabels hielten sich die drei Projektpartner ihren Angaben nach an ein "offenes Design". Das mache es möglich, die Technologie des Kabels an künftige Entwicklungen anzupassen. Das nun verlegte Kabel besteht aus acht paarweise angeordneten Glasfasern, die mit einer Kupferhülle umgeben sind. Zum Schutz gegen äußere Einflüsse dienen eine Kunststoffhülle und eine wasserdichte Beschichtung. Insgesamt sei das Kabel nur gut anderthalbmal so dick wie ein Gartenschlauch, schreibt Microsoft auf seinem Nachrichtenblog.

Das Kabel quert den Atlantik in einer durchschnittlichen Meerestiefe von rund 3300 Metern. Nur an den beiden Enden wurde es zum Schutz vor Schiffsankern und ähnlichen Gefahren im Meeresboden versenkt, den größten Teil der Strecke liegt es auf dem Ozeanboden auf. Das Gesamtgewicht des Kabels beläuft sich dem Blog zufolge auf 4650 Tonnen.

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