News: Neues Krebs-Medikament wird erst im Tumor zum Arzneimittel
In einer Untergruppe von 43 Patientinnen, die auf die sonst wirksamste Zytostatika-Behandlung mit Taxol und Anthrazyklinen nicht mehr angesprochen hatten, konnte immerhin bei 26,5 Prozent noch ein deutlicher Effekt erzielt werden.
Capecitabin ist eine sogenannte "Pro-Drug". Das bedeutet, daß der in dem Medikament enthaltene Wirkstoff selbst keinen Effekt auf Tumorzellen hat. Die Substanz wurde gezielt so "entworfen", daß aus ihm erst in den Krebszellen das Cytostatikum 5-Fluorouacil entsteht. Dies erfolgt durch drei Enzyme, die in besonders hoher Konzentration in bösartigen Zellen vorkommen. Diese Umwandlung läuft über mehrere Zwischenschritte ab. Ein weiterer Vorteil: Das Zytostatikum kann in Tablettenform eingenommen werden.
Eines der an der Umwandlung von der "Pro-Drug" zum eigentlichen Wirkstoff beteiligte Enzym, die Thymidin-Phosphorylase, wird weiterhin in Tumorzellen vermehrt nach einer Behandlung mit Cytostatika wie Taxol und Mitomycin C gebildet. Deshalb eignet sich das neue Medikament besonders gut in Kombination mit diesen Cytostatika.
Capecitabin wurde auch entwickelt, um ein neues Chemotherapeutikum mit weniger schweren Nebenwirkungen – zum Beispiel auf den Magen, Knochenmarkschäden sowie Haarausfall – zur Verfügung zu haben. Die häufigsten Nebeneffekte: Durchfall, Übelkeit und Müdigkeit. Die Substanz wird auch bereits bei Patienten mit Dickdarmkrebs klinisch geprüft.
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