Direkt zum Inhalt

Homo floresiensis: Neues vom Hobbit

Seit Forscher vor ein paar Jahren auf der indonesischen Insel Flores auf die rätselhaft kleinen Gebeine menschlicher Wesen stießen, ist die Wissenschaftsgemeinde gespalten. Während die einen glauben, die mitunter "Hobbits" genannten Menschen hätten einst zu einer eigenen Art – Homo floresiensis – gehört, sind die anderen davon überzeugt, dass es sich dabei lediglich um eine kleinwüchsige Form von Homo sapiens handelt.

Genau das denkt auch Peter Obendorf von der RMIT University in Melbourne. Er fand heraus, dass jene Menschen vor 18 000 Jahren an einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion litten.

Sie ist die Folge von Jod- und Selenmangel während der Schwangerschaft. Tatsächlich stand für den Homo floresiensis im Inneren der Insel überwiegend jodarme Nahrung wie Süßwasserfische und verschiedene Pflanzen auf dem Speiseplan. Letztere enthielten zudem Cyanidverbindungen, durch deren Genuss sich die verschiedenen Missbildungen häufen – geistige Behinderungen etwa, aber auch Zwergenwuchs.

Auch bei einem Vergleich der fossilen Knochen mit denen moderner Menschen, die an den Folgen des Jodmangels gelitten hatten, fand er zahlreiche Übereinstimmungen. Wenn Obendorf Recht hat, gehörten die Hobbitmenschen somit keiner eigenen Art an. Vielmehr waren sie von der Krankheit geplagte Homo sapiens.

Cindy Franke

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.