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News: Neues von der Fernaufklärung

Der Asteroid Apophis schlägt möglicherweise 2036 auf der Erde auf und verursacht eine Katastrophe kontinentalen Ausmaßes. Wissenschaftlern gelang es jetzt, seine chemische Zusammensetzung zu ermitteln.
Apophis
"Je mehr man über den Feind weiß, desto leichter ist es, ihn zu schlagen." Diese Erkenntnis wurde letzte Woche nicht etwa von einem Mitarbeiter eines militärischen Geheimdienstes zitiert, sondern von dem Astronomen Richard P. Binzel vom Massachusetts Institute of Technology (MIT), der sozusagen die "Asteroidenabwehr" auf seine Fahnen geschrieben hat. Mit seinen Doktorandinnen Cristina Thomas, Francesca DeMeo und weiteren Kollegen setzte er optische und Infrarot-Teleskope in Chile und Hawaii auf die Fährte des Asteroiden.

Und damit konnten sie Spektren gewinnen, die aussagekräftig genug sind, die Natur des 300-Meter-Brockens zu verraten. Aus dem Vergleich mit Meteoriten, die auf der Erde gefunden wurden lässt sich schließen, dass es sich bei Apophis – Katalogname 2004 MN4 – um den seltenen Typen eines LL-Chondriten handelt. Nur sieben Prozent aller Funde fallen in diese Kategorie. Sie zeichnen sich durch eine besondere Pyroxen- und Olivin-Häufigkeit aus, Minerale, die auf der Erde häufig anzutreffen sind. "Das Schöne daran, Meteorite identifiziert zu haben, die mit Apophis übereinstimmen ist, dass wir aus deren Dichte und Härte auf Eigenschaften des Asteroiden schließen können," erläuterte Binzel auf der Jahrestagung der Planetenwissenschaftler der American Astronomical Society, die vergangene Woche in Orlando, Florida, stattfand.

Apophis würde bei einem Treffer eine Region verwüsten, die der Fläche der deutschsprachigen Länder Europas entspricht. Durch Flutwellen und den Auswurf des Einschlagskraters würden große Teile der Erde ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. Die neuen Informationen liefern jetzt eine Grundlage für das weitere Vorgehen. Sollte die Nasa oder die Völkergemeinschaft schon frühzeitig eine Abfangmission beschließen, kann damit simuliert werden, ob der Asteroid mit einer Bombe oder durch Strahlenbeschuss zerstört oder abgelenkt werden kann, oder ob ihn ein "interplanetarer Schleppkahn" auf eine ungefährliche Flugbahn ziehen muss. Das Risiko für eine Kollision lässt sich erst sicher ermitteln, wenn Apophis 2029 an der Erde vorbei geflogen ist.

Lesen Sie mehr darüber in der Titelgeschichte der Septemberausgabe von astronomie heute.

Dre.

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