Astronomie: Szenenews im November 2024
Sternen-Labyrinth Nonnweiler
Bereits seit dem Jahr 1996 gibt es in Nonnweiler im nördlichen Saarland einen Planetenwanderweg im Maßstab eins zu einer Milliarde, der allen Interessierten unser Sonnensystem näherbringt (siehe SuW 8/2000, S. 698). Im Frühjahr 2024 ist ein weiteres astronomisches Angebot hinzugekommen: das Sternen-Labyrinth, ein Projekt über Fixsterne.
An 16 Stationen, die sich über den gesamten Ort verteilen, informieren Tafeln über einen bestimmten Stern sowie das Sternbild, in dem er sich befindet. Die ausgewählten Sterne sind die des Wintersechsecks, die des Frühlings- und des Sommerdreiecks, Sirrah als Vertreter des Herbstvierecks, Antares im Skorpion, Mizar im Großen Bären und der Polarstern im Kleinen Bären. Eine zusätzlich abgebildete Karte hilft beim Auffinden am Nachthimmel und soll zum eigenen Beobachten anregen. Die Informationstafeln können zum leichteren Lesen über eine Kurbel mit Dynamo beleuchtet werden, oder man nutzt die Lautsprecher, um sich die Texte vorlesen zu lassen. Jede Station verfügt zudem über einen QR-Code, der zur Homepage der Tourismusinformation führt. Dort finden Besucherinnen und Besucher Übersetzungen der Texte in Englisch und Französisch.
Die Stationen sind so über Nonnweiler verteilt, wie man die entsprechenden Sterne ungefähr am Himmel vorfindet. Zusammen mit den Wegen und Straßen des Ortes entsteht der Eindruck eines Labyrinths. Ein sieben Kilometer langer Rundweg mit Beginn am Rathaus führt mit zwei Stichwegen zu allen 16 Stationen, die barrierefrei zugänglich sind.
Neben dem Planetenwanderweg gibt es in der Region noch die Sternguckerplätze im Sankt Wendeler Land, die Sternwarte Peterberg, das Weltraum-Atelier Nohfelden und den Astro-Erlebnisweg am Bostalsee, die das Bildungsangebot mit astronomischen Inhalten abrunden. Weitere Informationen finden Sie unter suw.link/2412-SN1.
Verzeichnis extragalaktischer Bildfelder für Astrofotografen
Seit dem Jahr 2011 stellt Wolfram Fischer, Astrofotograf mit jahrzehntelanger Erfahrung, auf seiner Homepage ein Verzeichnis lohnender extragalaktischer Objekte zur Verfügung. Interessierte können sich mit Hilfe hunderter Bildfelder, die meisten mit einer Größe von 25 x 38 Bogenminuten, einen schnellen Überblick verschaffen und ihre nächsten Aufnahmen planen. Die Fotos stammen aus dem Digitized Sky Survey und wurden über Jahre gesichtet und ausgewählt. Zusatzinformationen sind über Verlinkungen zu der astronomischen Datenbank SIMBAD zugänglich und erleichtern das Identifizieren aller abgebildeten Objekte eines Felds. Ende September 2024 wurde das Verzeichnis umfangreich erweitert und deckt nun auch Objekte des Südhimmels ab. Auf suw.link/2412-SN2 finden Sie das komplette Verzeichnis auf Deutsch, Englisch und Spanisch.
Ausstellung »Astronomie für alle«
Vom 14. September 2024 bis zum 27. April 2025 ist die Wanderausstellung »Astronomie für alle« im Carl Bosch Museum in Heidelberg zu sehen. Vor allem ihre interaktiven Exponate machen viele Konzepte der Astronomie erfahrbar. So können Besucherinnen und Besucher zum Beispiel die Mondphasen mit Lampen simulieren, anhand von Modellen die relativen Größen von Sternen und die dreidimensionale Struktur eines Sternbilds erfahren oder einen echten Meteoriten anfassen. Auch zwei virtuelle Erlebnisse werden angeboten: Unternehmen Sie mit einer an ein Raumschiff anmutenden Installation eine Exkursion zum nächsten erdähnlichen Planeten und erleben Sie mit einer VR-Brille eine Mission ins Weltall.
Die Ausstellung ist in vier Themenbereiche unterteilt: Unter dem Motto »Blick in den Himmel« geht es darum, was wir überhaupt am Himmel sehen – den Mond, Sterne, Planeten – und wie sich diese Objekte näher untersuchen lassen. In »Unser Platz im Weltall« verorten wir unseren Heimatplaneten Erde im Kosmos. Der Ausstellungsteil »Sterne: Ferne Sonnen« handelt von den Eigenschaften der selbstleuchtenden Himmelskörper. Und bei »Andere Welten« geht es um Exoplaneten, wie man diese nachweist und ob auf ihnen Leben möglich sein könnte. Das Begleitprogramm zur Ausstellung bietet mit Führungen, Vorträgen, Exkursionen und Workshops Besuchern aller Altersklassen spannende Blicke in unsere Galaxis. Für Gruppen sind zusätzliche Führungen und Workshops buchbar. Das Carl Bosch Museum ist täglich außer donnerstags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Unter www.carl-bosch-museum.de können Sie mehr erfahren.
Die Ausstellung ist mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung in einer Zusammenarbeit zwischen dem Haus der Astronomie und dem Max-Planck-Institut für Astronomie im Frühjahr 2018 entstanden und hat seitdem Station in mehreren Städten gemacht. Sie kann zum Selbstkostenpreis an interessierte Institutionen verliehen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf suw.link/2412-SN3.
»Cosmorama« als Podcast verfügbar
Die Radiosendung »Cosmorama« der Stiftung Planetarium Berlin und FluxFM ist ab sofort auch als Podcast verfügbar. Die bereits erschienenen 22 Folgen sowie künftige Sendungen werden kurz nach ihrer Ausstrahlung im Radio auf allen gängigen Plattformen für Podcasts zu hören sein. Seit September 2022 führt Tim Florian Horn, Vorstand der Stiftung Planetarium Berlin, zusammen mit Katia Berg und Sascha Schlegel an jedem letzten Montag im Monat von 19 bis 21 Uhr durch zwei Stunden spannende Gespräche, kosmische Musik und galaktisches Wissen: vom Urknall über Polarlichter bis hin zum Zwergplaneten Pluto. Mit dem Podcast haben nun alle Interessierten einen leichteren Zugang zu »Cosmorama«, ganz unabhängig von Sendezeiten. Sie finden die Folgen und weitere Informationen auch unter suw.link/2412-SN4.
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