Saturnmission: Neujahrfotos von Iapetus
Während auf der Erde die Silvester-Sektkorken knallten, lichtete Cassini weit draußen am Saturn den Mond Iapetus aus weniger als 60 000 Kilometern Entfernung ab. Selbst die derzeit noch nicht nachbearbeiteten Rohfassungen der Aufnahmen stellen alles in den Schatten, was Cassini im Juli und die Raumsonde Voyager 2 aus rund einer Million Kilometern Abstand im Jahr 1981 fotografiert hatten.
Iapetus, benannt nach dem mythologischen Titanen Japetus, weist während seiner Saturnumrundung dem Ringplaneten stets die gleiche Seite zu. Seine immer in Flugrichtung weisende Hemisphäre ist dabei deutlich dunkler als die der Flugrichtung abgewandte Mondhälfte. Der Entdecker des Mondes, Jean-Dominique Cassini, hatte im Jahr 1672 nur die hell abstrahlende Mondhälfte erkennen können.
Die Sonde Cassini konzentrierte sich in der Neujahrsnacht bei ihrem gemächlichen Vorbeiflug mit etwa zwei Kilometern pro Sekunde nun auf eine ebenfalls nach Cassini benannten Region der dunklen Seite von Iapetus. Warum Iapetus eine derart scharfe Hell-Dunkel-Grenze aufweist, ist bislang noch umstritten. Einer Theorie zufolge könnte der Mond beim durchpflügen einer Wolke aus dunklen Meteoritentrümmern eingefärbt worden sein. Ähnliche Bruchstücke könnten möglicherweise auch von anderen Saturnmonden herrühren, etwa von Phoebe.
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