Rom: Neunzig Meter breiter antiker Kanal entdeckt
Wein, Weizen und Fischsoße: Diese Güter waren im antiken Rom so gefragt, dass die Römer sie in großem Stil importierten. Wie groß die Nachfrage tatsächlich war, verdeutlicht nun ein neunzig Meter breiter Kanal, den britische Forscher in einer Prospektionsarbeit entdeckten. Er verband die jüngere Hafenstadt Portus mit dem älteren Hafen Ostia und sorgte somit für einen schnellen Transport nach Rom. Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Waren über Land auf der Via Flavia in die Hauptstadt gebracht werden mussten.
Der Kanal war mit seinen neunzig Metern doppelt so breit wie bis jetzt bekannte antike Kanäle. Aus seiner Kapazität schließen die Archäologen um Simon Keay von der University of Southampton, dass die Fernhandelsbeziehungen mit großen Schiffen viel bedeutsamer waren als bislang angenommen. Öl- und Weinamphoren mit Siegeln aus den römischen Provinzen des heutigen Tunesien und Libyen bestätigen dies. Aufgrund von Grabinschriften aus Ostia und Portus gehen die britischen Archäologen davon aus, dass in den Hafenstädten auch eine große nordafrikanische Minderheit lebte.
Doch warum den Hafen von Ostia nach Portus verlegen und einen riesigen Kanal bauen? Der Hafen von Ostia Antica an der Tibermündung versandete im ersten nachchristlichen Jahrhundert allmählich, daher gab Kaiser Claudius den Neubau in Auftrag. Der neue Hafen Portus lag nördlich der Tibermündung an der Stelle des heutigen Flughafen Fiumicino.
Aber auch Portus ereilte Ostias Schicksal. Weil sein Hafenbecken versandete, wurde die Stadt im sechsten nachchristlichen Jahrhundert verlassen.
Claudia Reinert
Der Kanal war mit seinen neunzig Metern doppelt so breit wie bis jetzt bekannte antike Kanäle. Aus seiner Kapazität schließen die Archäologen um Simon Keay von der University of Southampton, dass die Fernhandelsbeziehungen mit großen Schiffen viel bedeutsamer waren als bislang angenommen. Öl- und Weinamphoren mit Siegeln aus den römischen Provinzen des heutigen Tunesien und Libyen bestätigen dies. Aufgrund von Grabinschriften aus Ostia und Portus gehen die britischen Archäologen davon aus, dass in den Hafenstädten auch eine große nordafrikanische Minderheit lebte.
Doch warum den Hafen von Ostia nach Portus verlegen und einen riesigen Kanal bauen? Der Hafen von Ostia Antica an der Tibermündung versandete im ersten nachchristlichen Jahrhundert allmählich, daher gab Kaiser Claudius den Neubau in Auftrag. Der neue Hafen Portus lag nördlich der Tibermündung an der Stelle des heutigen Flughafen Fiumicino.
Aber auch Portus ereilte Ostias Schicksal. Weil sein Hafenbecken versandete, wurde die Stadt im sechsten nachchristlichen Jahrhundert verlassen.
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