Sinne: Neurotransmitter beeinflussen Geschmacksempfinden
Die Konzentration der Neurotransmitter Serotonin und Noradrenalin im Gehirn beeinflusst den Geschmackssinn. Dabei steigert Serotonin die Empfindlichkeit gegenüber Süßem und Bitterem, während Noradrenalin einen positiven Effekt auf die Wahrnehmung von Bitterem und Saurem hat, wiesen Wissenschaftler um Lucy Donaldson von der Universität Bristol nach. Das Geschmacksempfinden lasse demnach auch nach, wenn Personen an Angst oder einer Depression leiden – in diesen Fällen ist im Allgemeinen einer der beiden Botenstoffe nicht in ausreichender Menge vorhanden.
Für ihre Studie hatte Donaldson und ihre Kollegen den Serotonin- und Noradrenalinspiegel gesunder Versuchspersonen über die Gabe von Antidepressiva künstlich erhöht und zusätzlich erfasst, zu welchem Grad die Probanden unter Ängsten litten.
Die Forscher schlagen nun vor, die selektive Wirkung jedes Botenstoffs auf die verschiedenen Geschmacksrichtungen auszunutzen, um schnell und einfach zu bestimmen, welcher der beiden Neurotransmitter für die Depression eines Erkrankten verantwortlich ist. So könne vorausgesagt werden, auf welches Antidepressivum der Betroffene am ehesten anspricht. Den Autoren der Studie zufolge erziele die bisherige Praxis der Medikamentenvergabe nur eine Trefferquote von 60 bis 80 Prozent und verlange eine bis zu vierwöchige Testphase. Mit einem Geschmackstest sei man möglicherweise in der Lage, auf Anhieb richtig zu liegen.
Kritiker wie Dave Kendall von der Universität von Nottingham bezweifeln allerdings die Nützlichkeit eines solchen Tests. Moderne Medikamente zielten sowohl auf Serotonin als auch auf Noradrenalin ab, daher spiele es keine Rolle, welcher der Botenstoffe in zu geringer Konzentration vorliegt. (jd)
Für ihre Studie hatte Donaldson und ihre Kollegen den Serotonin- und Noradrenalinspiegel gesunder Versuchspersonen über die Gabe von Antidepressiva künstlich erhöht und zusätzlich erfasst, zu welchem Grad die Probanden unter Ängsten litten.
Die Forscher schlagen nun vor, die selektive Wirkung jedes Botenstoffs auf die verschiedenen Geschmacksrichtungen auszunutzen, um schnell und einfach zu bestimmen, welcher der beiden Neurotransmitter für die Depression eines Erkrankten verantwortlich ist. So könne vorausgesagt werden, auf welches Antidepressivum der Betroffene am ehesten anspricht. Den Autoren der Studie zufolge erziele die bisherige Praxis der Medikamentenvergabe nur eine Trefferquote von 60 bis 80 Prozent und verlange eine bis zu vierwöchige Testphase. Mit einem Geschmackstest sei man möglicherweise in der Lage, auf Anhieb richtig zu liegen.
Kritiker wie Dave Kendall von der Universität von Nottingham bezweifeln allerdings die Nützlichkeit eines solchen Tests. Moderne Medikamente zielten sowohl auf Serotonin als auch auf Noradrenalin ab, daher spiele es keine Rolle, welcher der Botenstoffe in zu geringer Konzentration vorliegt. (jd)
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