Covid-19-Pandemie: Wie viele Kinder in Kitas getestet werden sollten
Um Corona-Ausbrüche in Kitas rechtzeitig zu erkennen, muss nur mindestens die Hälfte der Kinder getestet werden. So lautet ein Ergebnis der so genannten Würzburger Kita-CoV-Studie, deren Resultate in der Fachzeitschrift »Jama« veröffentlicht wurden. Es müsse nicht unbedingt auch noch das letzte Kind getestet werden, erklärten die Studienleiter Oliver Kurzai und Johannes Liese von der Universität Würzburg am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Das interdisziplinäre Studienteam hatte zwischen Oktober 2020 und März 2021 in neun Würzburger Kindertagesstätten untersucht, welche Testmethode Kinder, Eltern und Kita-Personal am besten akzeptieren. Insgesamt 954 Personen nahmen an der Studie teil. Anhand der Ergebnisse haben die Forscher nun parallel zur wissenschaftlichen Veröffentlichung ein zwölfseitiges Handbuch für Kindergärten und Eltern erstellt. Die Empfehlungen halten die Forscher trotz des länger zurückliegenden Studienzeitpunkts auch angesichts der Omikron-Variante für zutreffend.
»Wichtig ist, dass wir kein Konzept suchen, das für jede Kita gleich ist«, sagte Mikrobiologe Kurzai. Die Geschwindigkeit der Testergebnisse sei essenziell. Ein PCR-Test sei zwar zuverlässiger, aber wenn die Auswertung lange dauere, sei ein Antigentest besser. Die Forscher hatten so genannte Spucktests für PCR-Untersuchungen mit Nasenabstrichen für Antigen-Schnelltests verglichen. So genannte Lollitests kamen in der Studie nicht vor. »Sie sind aber sicher auch eine sehr gute Methode«, sagt Liese.
Die 50 Prozent Teilnahmequote sei ein Mindestwert – mehr sei selbstverständlich besser. Die Würzburger Forscher sprechen sich auch für Booster-Impfungen beim Kita-Personal aus. Zudem empfehlen sie, die Kinder aktiv einzubeziehen und ihnen zum Beispiel für jeden Test einen Stempel auf einer Stempelraupe zu geben. »Kitaschließungen halten wir für die allerletzte Maßnahme, die man treffen sollte«, sagte Liese vom Universitätsklinikum Würzburg. (dpa/kas)
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