Ernährungsforschung: Nicht das Fett macht Dicke zuckerkrank
Butterbrot ohne Brot – das macht dick, verursacht aber keinen Diabetes. Nur wenn Fett zusammen mit Kohlenhydraten aufgenommen wird, kommt es zur Schädigung der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse. Das haben Forscher um Hadi Al-Hasani vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke nun an Mäusen herausgefunden.
Das Team gab New-Zealand-Mäusen, die zu Übergewicht neigen, fettreiches Futter – einem Teil der Tiere zusammen mit Kohlenhydraten, dem anderen ohne. In der 17. Woche waren beide Gruppen gleichermaßen wohlbeleibt. Doch nur bei den Mäusen, die gleichzeitig Fett und Kohlenhydrate gefressen hatten, litten etwa zwei Drittel unter Diabetes. Die kohlenhydratfrei ernährten Nager erfreuten sich bester Gesundheit.
Um dem Unterschied auf den Grund zu gehen, untersuchten die Forscher Insulin-produzierende Betazellen in den Bauchspeicheldrüsen der Mäuse und ermittelten, welche Gene gerade darin abgelesen und in Proteine übersetzt wurden. Dabei zeigte sich ein auffälliger Zusammenhang mit 39 Genen, die einer anderen Untersuchung zufolge mit der Entstehung von Diabetes in Verbindung stehen. Etwa 80 Prozent von ihnen wurden in den Betazellen der Mäuse, die Fett mit Kohlenhydraten erhalten hatten, verstärkt abgelesen. Dabei handelte es sich vor allem um solche, die den Energiestoffwechsel in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, ankurbeln. Diese Stimulation führt zu „oxidativem“ Stress, der die Zellen schneller altern und früher sterben lässt. Durch den so verursachten Mangel an Betazellen entsteht Diabetes, der in Deutschland – mit etwa acht Millionen Betroffenen – eine Volkskrankheit ist.
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