News: Nichts ist nirgendwo
Doch selbst, wo es pro Kubikmeter nur noch einzelne Atome gibt - weit entfernt von den Galaxien im beinahe leeren Raum - lassen sich Magnetfelder nachweisen, deren Ursache rätselhaft ist. So ist vorstellbar, dass sie zum Teil schon während der Entstehung des Universums entstanden. Auch könnten sie von der Kollision großer Gaswolken zeugen.
Jetzt zeigen die Analysen von rund 100 Radiogalaxien, dass die Magnetfelder der intergalaktischen Materie zu einem wesentlichen Anteil von den darin befindlichen Schwarzen Löcher generiert werden. Ähnlich wie die Protuberanzen der Sonne, reichen auch die Magnetfelder ganzer Galaxien weit in den Weltraum, und zwar viel weiter als zunächst angenommen. Philipp Kronberg von der University of Toronto und seine Kollegen kalkulierten die Energien, die in diesen Loben gebunden sind. Um die 100 Millionen Sonnenmassen erzeugen dabei Magnetfelder mit Energien von bis zu 1061 erg (erg ist eine fast nur noch in der Astrophysik gebräuchliche Einheit für die Energie: 1 erg = 100 Nanojoule).
Zehn Prozent dieser Energie, so berechneten die Forscher, kann weit über die Loben hinaus in die Weiten der intergalaktischen Materie diffundieren, wo sich die Energien unzähliger Galaxien überlagern. In ihrer Summe sind sie vermutlich die bedeutsamste Quelle zur Magnetisierung des intergalaktischen Mediums. Selbst wenn die aktiven Kerne der Galaxien längst verloschen sind, breiten sich deren Magnetfelder weiterhin aus - bis sie selbst den letzten Winkel des Kosmos erreichten.
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