Marsforschung: Niederschlag schuf Flusstäler auf dem Mars
Der Mars war früher feuchter und wärmer – darauf deutet jedenfalls die Landschaft des Roten Planeten hin. Immerhin gibt es vielerorts lang gestreckte Täler, die wohl nur durch flüssiges Wasser ausgewaschen sein können. Woher dieses Wasser stammte, war bislang allerdings umstritten: Es könnte genauso durch tauendes Bodeneis entstanden sein wie durch massive Niederschläge. US-amerikanische und französische Forscher haben die Entstehung dieser Flusstäler nun untersucht. Für die plausibelste Wasserquelle halten sie Wolken, die sich an Bergrücken aufstauten, bis schließlich Schnee oder Regen fiel.
Die Geowissenschaftlerin Kathleen Scanlon von der Brown University im US-Bundesstaat Rhode Island und ihre Kollegen simulierten die Luftzirkulation vor rund 3,7 Milliarden Jahren, als der Mars vermutlich noch eine dichte Atmosphäre besaß. Sie überprüften dann, ob ausgewählte Flusstäler mit den Luftströmungen und somit den Niederschlägen dieser Zeit zu erklären sind. Tatsächlich fand die Forschergruppe ein Muster in der Ausrichtung der untersuchten Täler: Da in ihnen eher Westwinde vorherrschten, sind die Flusstäler in Windrichtung ausgeprägter als an den windabgewandten Osthängen. Also muss das Wasser beim Aufstieg – wie an irdischen Gebirgen – kondensiert sein, um dann zu Boden zu fallen.
In welcher Form diese Niederschläge fielen, ist allerdings noch unklar. Flüssiges Wasser ist auf dem heutigen Mars wegen seiner dünnen Lufthülle nicht stabil. Schneefall halten die Geowissenschaftler selbst in der dichten simulierten Atmosphäre für wahrscheinlicher, weil die Forscher von eher niedrigen globalen Temperaturen ausgehen. Damit eingeschnittene Täler entstehen konnten, kann der Schnee somit nur in kurzen Warmphasen auf dem Mars getaut sein. Erst dadurch könnte es dann kurze, sturzbachartige Fluten gegeben haben.
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