Direkt zum Inhalt

Nobelpreise 2023: So lief die Bekanntgabe des Medizin-Nobelpreises

Katalin Karikó und Drew Weissman sind für ihre Forschung zu mRNA-Impfstoffen mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Hier können Sie die Bekanntgabe nachschauen.
Bekanntgabe des Nobelpreises
Vom 2. Oktober bis zum 9. Oktober 2023 werden in diesem Jahr die begehrten Nobelpreise vergeben.

Am 2. Oktober um 11.30 Uhr blickten alle gespannt nach Stockholm: Denn um diese Uhrzeit gab das Nobelpreiskomitee des Karolinska-Instituts zum 114. Mal bekannt, wer in diesem Jahr für bahnbrechende Leistungen im medizinischen Bereich mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin geehrt wird.

Inzwischen ist das Geheimnis gelüftet: Katalin Karikó und Drew Weissman erhalten den Preis für ihre Forschung zu mRNA-Impfstoffen. Die Entdeckungen der beiden Nobelpreisträger seien entscheidend gewesen für die Entwicklung wirksamer mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 während der weltweiten Pandemie, heißt es in der Pressemitteilung des Instituts.

Zwischen dem 2. und dem 9. Oktober haben die Nobelkomitees die Preisträger des Jahres 2023 bekannt gegeben. Auf unserer Themenseite »Nobelpreise – die höchste Auszeichnung« erfahren Sie, wer einen der renommierten Preise erhalten hat. Dort können Sie außerdem das Wesentliche über die Laureaten und ihre Forschung nachlesen.

Die Bekanntgabe der Nobelpreisträgerinnen für Medizin am 2. Oktober markiert den Auftakt der diesjährigen »Nobelpreiswoche«: Wer den Physik-Nobelpreis bekommt, teilt das Nobelpreiskomitee am 3. Oktober ab 11.45 Uhr mit, gefolgt von der Verkündung des oder der Gewinner des Chemie-Nobelpreises am 4. Oktober. Jeweils am 5., 6. und am 9. Oktober erfährt die Öffentlichkeit, wer den Literatur-, den Friedens- und den Wirtschaftsnobelpreis erhält.

Sehen Sie sich die Bekanntgabe der diesjährigen Medizin-Nobelpreisträger und die Begründung der Jury noch einmal an, sie beginnt im Video bei Minute 29:

© Nobel Prize / YouTube

Im Vorjahr ging der Nobelpreis für Medizin an den schwedischen Genetiker Svante Pääbo, der das Erbgut ausgestorbener Frühmenschen aus zehntausende Jahre alten Knochen rekonstruiert und erstmals das gesamte Genom des Neandertalers sequenziert hat. Damit konnte er unter anderem zeigen, dass das Genom heutiger Menschen in Europa und Asien zu einem bis vier Prozent aus Neandertaler-Genen besteht. Zudem entdeckte er eine zuvor unbekannte ausgestorbene Menschenform, den Denisovaner, dessen Erbgut sich ebenfalls in Teilen bei heutigen Menschen wiederfindet. Pääbo gilt daher heute als Mitbegründer der Paläogenetik, einem Teilgebiet der Genetik, das sich mit der Analyse uralter DNA-Proben befasst.

Bislang wurde der Nobelpreis für Medizin an 225 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen. Der jüngste von ihnen war der kanadische Chirurg und Forscher Frederick Grant Banting, der im Jahr 1932 als 32-Jähriger für die Entdeckung des Insulins ausgezeichnet wurde. Nur zwölfmal ging der Preis an eine Forscherin, zuletzt im Jahr 2015 an die chinesische Pharmakologin Tu Youyou, die einen Wirkstoff gegen Malaria entdeckt hat.

Der Nobelpreis gilt als höchste Auszeichnung in der Wissenschaft. Seit 1901 wird er in den Fachbereichen Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur sowie für Friedensbemühungen vergeben. Im Jahr 1968 ist der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften dazugekommen, der gemeinhin als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet wird. Für ihn gelten ähnliche Vergabekriterien wie für die eigentlichen Nobelpreise. Alle sechs Auszeichnungen sind aktuell mit elf Millionen Schwedischen Kronen dotiert, umgerechnet rund 950 000 Euro. Wie jedes Jahr findet die Preisverleihung zum Todestag des Preisstifters Alfred Nobel am 10. Dezember in Stockholm statt. Der Friedensnobelpreis wird traditionell in Oslo verliehen.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.