Nachruf: Nobelpreisträger Hans Bethe gestorben
Der deutsch-amerikanische Physiker Hans Bethe ist am Sonntag im Alter von 98 Jahren in Ithaca (USA) gestorben. Bethe hatte 1967 den Nobelpreis für Physik für seine Theorie zur Energieerzeugung in Sternen erhalten.
Unabhängig von Carl Friedrich von Weizsäcker postulierte Bethe 1937 eine nukleare Reaktionskette in der Sonne, bei der Kohlenstoff als Katalysator dient. Dieser später so genannte CN- oder Bethe-Weizsäcker-Zyklus dominiert vor allem in heißen Sternen. Durch seine Erklärung des Lamb-Shifts (1947) – eine bis dahin unverständliche Energieverschiebung im Spektrum des Wasserstoffatoms – gehört Bethe zu den Begründern der Quantenelektrodynamik.
Als Direktor der Abteilung für Theoretische Physik in Los Alamos war Bethe 1943 bis 1946 maßgeblich an der Entwicklung der amerikanischen Atom- und Wasserstoffbombe beteiligt. Tief erschüttert durch die zerstörerische Wirkung der Waffe setzte sich Bethe fortan für atomare Abrüstung und Rüstungskontrolle ein. Durch sein Engagement unterzeichnete die amerikanische Regierung 1963 das internationale Abkommen zum Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre und 1972 den ABM-Vertrag mit der Sowjetunion zur Begrenzung von Abwehrsystemen ballistischer Raketen. In den 1980er Jahren gehörte Bethe zu den führenden Kritikern der Strategic Defense Initiative des US-Präsidenten Ronald Reagan, der satellitengestützte Abwehrwaffen im Weltraum installieren wollte.
Hans Albrecht Bethe kam am 2. Juli 1906 im elsässischen Straßburg zur Welt. Nach seinem Physikstudium in Frankfurt und München und Promotion (1928) bei Arnold Sommerfeld begann er als Assistent in Frankfurt und Stuttgart und wurde 1930 in München zum Privatdozenten ernannt. 1932 folgte er einem Ruf zur Universität Tübingen. Von den Nationalsozialisten wegen seiner jüdischen Mutter aus seiner Heimat vertrieben, floh er 1933 nach England und lehrte zunächst in Manchester und Bristol. Im Jahr 1935 emigrierte er in die USA, wo er eine Professur für Theoretischen Physik an der Cornell-Universität in Ithaca annahm, die er bis zu seiner Emeritierung 1975 beibehielt.
Unabhängig von Carl Friedrich von Weizsäcker postulierte Bethe 1937 eine nukleare Reaktionskette in der Sonne, bei der Kohlenstoff als Katalysator dient. Dieser später so genannte CN- oder Bethe-Weizsäcker-Zyklus dominiert vor allem in heißen Sternen. Durch seine Erklärung des Lamb-Shifts (1947) – eine bis dahin unverständliche Energieverschiebung im Spektrum des Wasserstoffatoms – gehört Bethe zu den Begründern der Quantenelektrodynamik.
Als Direktor der Abteilung für Theoretische Physik in Los Alamos war Bethe 1943 bis 1946 maßgeblich an der Entwicklung der amerikanischen Atom- und Wasserstoffbombe beteiligt. Tief erschüttert durch die zerstörerische Wirkung der Waffe setzte sich Bethe fortan für atomare Abrüstung und Rüstungskontrolle ein. Durch sein Engagement unterzeichnete die amerikanische Regierung 1963 das internationale Abkommen zum Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre und 1972 den ABM-Vertrag mit der Sowjetunion zur Begrenzung von Abwehrsystemen ballistischer Raketen. In den 1980er Jahren gehörte Bethe zu den führenden Kritikern der Strategic Defense Initiative des US-Präsidenten Ronald Reagan, der satellitengestützte Abwehrwaffen im Weltraum installieren wollte.
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