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News: Noch besser als erwartet

Das Very Large Telescope des European Southern Observatory hat mit seinen ersten Bildern alle Erwartungen übertroffen. Sowohl die Lichtstärke und das Auflösungsvermögen als auch die Nachführung und das aktive optische System arbeiteten bei der Premiere hervorragend.
Die Optik ist so gut, daß bereits eine Aufnahme mit zehn Sekunden Belichtungsdauer das detailierteste Bild von Eta Carinae geliefert hat, das jemals von einem erdgebundenen Teleskop gemacht wurde.

Eta Carinae gehört zu den massereichsten Sternen der Milchstraße. Er ist 7 500 Lichtjahre von uns entfernt und wiegt etwa 100mal soviel wie die Sonne. So schwere Sterne verbrauchen ihren Wasserstoff extrem schnell, weshalb sie besonders hell strahlen, rund eine Million Mal heller als unsere Sonne. Doch dementsprechend kurzlebig sind diese Riesen und explodieren bereits wenige Millionen Jahre nach ihrer Entstehung in einer Supernova. Auch Eta Carinae wird dieses Schicksal innerhalb der nächsten 100 000 Jahre ereilen. Zur Zeit befindet sich der Stern in einer instabilen Phase, in deren Verlauf er Ausbrüche durchlebt, bei denen er gigantische Materiemengen ins All schleudert. Zuletzt ereignete sich so ein Ausbruch im Jahre 1841 – die Überreste davon ergeben heute die wunderschöne Struktur.

Planetare Nebel sind beliebte Fotomodelle für große Teleskope. Ihren Namen haben sie bekommen, weil sie in kleineren Fernrohren wie Planetenscheibchen aussehen, ohne daß es sich um echte Planeten handelt. Das VLT hat als Test den Schmetterlings-Nebel (NGC 6302) aufgenommen.

Am Ende ihres Lebens blähen sich einige Sterne zu gigantischen Ausmaßen auf. Den größten Teil ihres Wasserstoffs geben sie als kräftigen Sternenwind ab, bevor sie zu einem Weißen Zwerg zusammenfallen. Für ein paar Tausend Jahre scheint der Stern dann noch weit heller und ist viel heißer als die Sonne. Die intensive ultraviolette Strahlung ionisiert das zuvor ausgestoßene Gas, das dadurch aufleuchtet, bevor es sich im Weltall verliert.

Centaurus A ist eine benachbarte aktive elliptische Galaxis und eine der stärksten Radioquellen am Himmel. Das Bild des VLT zeigt einen Teil der Staubscheibe, die den Blick auf das Zentrum der Galaxie verwehrt. Die komplexe Struktur ist vermutlich die Folge einer früheren Kollision zwischen einer älteren elliptischen Galaxie und einer gasreichen Zwerggalaxie.

Die technischen Erfolgsdaten der ersten Nacht

Bereits nach nur 2 Minuten Belichtung sind Objekte der Größenordnung 24 zu erkennen, die 15 millionenfach schwächer leuchten als der kleinste Stern, den das bloße Auge wahrnehmen kann. Die erzielte Winkelauflösung lag bei 0,38 Bogensekunden ohne Verzerrungen. Ein ausgereiftes optisches Kontrollsystem korrigiert umgebungsbedingte (z.B. durch Temperaturschwankungen hervorgerufene) Ungenauigkeiten im Spiegel, dessen Form dadurch einen mittleren Fehler von nur 50 Nanometer aufweist. Um längerbelichtete Aufnahmen zu ermöglichen, werden die Bewegungen der Erde mit einer Nachführung ausgeglichen, die genauer als 0,001 Bogensekunden pro Sekunde arbeitet.

Diese Daten und eine Reihe weiterer Bilder demonstrieren, daß sich die Erwartungen an das VLT nicht nur erfüllt haben, sondern bereits Ergebnisse erzielt wurden, die erst in drei Jahren erreicht werden sollten.

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