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Sozialverhalten: Nur junge Erdmännchen können betteln

Erdmännchen
Zoologen der University of Cambridge haben herausgefunden, warum junge Erdmännchen in einem bestimmten Alter von ihrer erfolgreichen Strategie abweichen, Futter von erwachsenen Gruppenmitgliedern zu erbetteln. Die Jungtiere begännen notgedrungen damit, selbst ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, weil ihre tiefer werdende Stimmlage sich nicht mehr zum Betteln eigne, schlussfolgern Joah Madden und seine Kollegen nach der Analyse vieler Erdmännchenrufe in der Kalahari-Wüste.

Die Bettelrufe gefütterter Jungtiere erreichten eine offenbar dem Erfolg zuträgliche Durchschnittsrufhöhe von 1231 Hertz, während Jugendliche bei rund 953 Hertz meist umsonst um Futter buhlen würden, so die Forscher. Das Team um Madden testete die Spekulation, indem es in der Nähe älterer, aber noch nicht erwachsener Erdmännchen Jungtierbettelrufe vom Band abgespielten. Dies führte dazu, dass diese älteren Tiere wieder von fürsorglichen Erwachsenen versorgt wurden. Die Jungtiere lernten schnell, diese überraschende Zuwendung zu akzeptieren und stellten ihre zuvor begonnene Selbstversorgung rasch wieder ein.

Für das Überleben der Gruppe sei der Stimmbruch pubertierender, über 100 Tage alter Erdmännchen sicherlich wichtig, glauben die Wissenschaftler, da die Tiere sonst nicht eigenständig zur Futterbeschaffung übergehen würden. Da die Ruftonhöhe bei wachsenden Erdmännchen unwiderruflich sinke, sei sie ein aus Gruppensicht sehr geeignetes, weil auch von trittbrettfahrenden Schmarotzererdmännchen nicht vorzutäuschendes Signal. (jo)
  • Quellen
Madden, J. et al.:Why do meerkat pups stop begging? In: Animal Behaviour 10.1016/j.anbehav.2009.03.011, 2009.

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