News: Nur wenige Privilegierte
Der Ruhm der Stadt Achetaton verblühte bereits nach drei Generationen. Doch ihre Überreste geben heute Wissenschaftlern Anhaltspunkte für die Verteilung von Macht und Reichtum im alten Ägypten.
Die Anfänge liegen rund 3500 Jahre zurück. Innerhalb kürzester Zeit ließ König Echnaton mit Achetaton eine neue Hauptstadt aus dem Boden stampfen, welche die vorherige Metropole Theben ablösen sollte. Doch diese Bemühungen schlugen fehl. Schon kurz nachdem er starb, verlagerte sich das politische Zentrum Ägyptens wieder nach Theben, und Achetaton verfiel.
Der frühe Niedergang von Achetaton kommt Archäologen sehr gelegen. Denn die Stadt bietet einen perfekten Schnappschuss der damaligen Sozialstruktur, da sie trotz ihrer Größe nur kurzzeitig bevölkert war. Das Fehlen der Besiedlungskontinuität erweist sich als ein Glücksfall, denn dadurch blieb die Stadt vor Veränderungen, die solche Ortsgründungen von Generation zu Generation durchmachen, bewahrt. Folglich lassen sich die Funde, die bei den bisherigen Ausgrabungen zu Tage traten, einzig und allein einer Epoche zuordnen.
Die jahrzehntelange Arbeit der Archäologen macht sich nun bezahlt. Denn obwohl Historiker bislang recht gut Bescheid wussten über das Leben der Pharaonen, konnten sie nur wenig über die Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung berichten. Um dem Abhilfe zu leisten, analysierte A. Y. Abul-Magd von der Zagazig University die sozialen Verhältnisse und die Verteilung des Vermögens im alten Ägypten. Für seine Studien nutzte der Wissenschaftler die so genannte Pareto-Verteilung. Mit dieser Methode berechnen Mathematiker und Soziologen traditionell die Verteilung des Einkommens in einer Bevölkerung. Anstelle des Einkommens zog er aber nun die von Archäologen vermessenen Grundrisse der Häuser heran. "Der Grundriss eines Hauses ist ein guter Maßstab für das Vermögen seines Besitzers", erklärte Abul-Magd.
Die meisten Häuser waren einstöckige, aus Lehm gefertigte Behausungen mit einer Grundfläche von rund 60 Quadratmetern. Lediglich ein bis zwei Häuser umfassten rund das Siebenfache dieses Areals. Die Anzahl der kleineren Wohnhäuser deutet darauf hin, dass das Vermögen in jener Epoche wesentlich ungleicher als in unserer Zeit verteilt war: Es regierten nur sehr wenige Privilegierte über eine breite Unterschicht – eine Mittelklasse fehlte völlig.
Doch noch weitere Informationen liegen in den Grundmauern der altägyptischen Wohnhäuser verborgen: So zum Beispiel die Erkenntnis, dass Kinder gezwungen waren, schon in jungen Jahren eigenes Geld zu verdienen. Der Studie zufolge gingen zwei von drei Familienmitglieder einer Durchschnittsfamilie einem Beruf nach. Und waren zudem viel mehr als in heutiger Zeit den ökonomischen Folgen sozialer Unterschiede unterworfen.
Der frühe Niedergang von Achetaton kommt Archäologen sehr gelegen. Denn die Stadt bietet einen perfekten Schnappschuss der damaligen Sozialstruktur, da sie trotz ihrer Größe nur kurzzeitig bevölkert war. Das Fehlen der Besiedlungskontinuität erweist sich als ein Glücksfall, denn dadurch blieb die Stadt vor Veränderungen, die solche Ortsgründungen von Generation zu Generation durchmachen, bewahrt. Folglich lassen sich die Funde, die bei den bisherigen Ausgrabungen zu Tage traten, einzig und allein einer Epoche zuordnen.
Die jahrzehntelange Arbeit der Archäologen macht sich nun bezahlt. Denn obwohl Historiker bislang recht gut Bescheid wussten über das Leben der Pharaonen, konnten sie nur wenig über die Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung berichten. Um dem Abhilfe zu leisten, analysierte A. Y. Abul-Magd von der Zagazig University die sozialen Verhältnisse und die Verteilung des Vermögens im alten Ägypten. Für seine Studien nutzte der Wissenschaftler die so genannte Pareto-Verteilung. Mit dieser Methode berechnen Mathematiker und Soziologen traditionell die Verteilung des Einkommens in einer Bevölkerung. Anstelle des Einkommens zog er aber nun die von Archäologen vermessenen Grundrisse der Häuser heran. "Der Grundriss eines Hauses ist ein guter Maßstab für das Vermögen seines Besitzers", erklärte Abul-Magd.
Die meisten Häuser waren einstöckige, aus Lehm gefertigte Behausungen mit einer Grundfläche von rund 60 Quadratmetern. Lediglich ein bis zwei Häuser umfassten rund das Siebenfache dieses Areals. Die Anzahl der kleineren Wohnhäuser deutet darauf hin, dass das Vermögen in jener Epoche wesentlich ungleicher als in unserer Zeit verteilt war: Es regierten nur sehr wenige Privilegierte über eine breite Unterschicht – eine Mittelklasse fehlte völlig.
Doch noch weitere Informationen liegen in den Grundmauern der altägyptischen Wohnhäuser verborgen: So zum Beispiel die Erkenntnis, dass Kinder gezwungen waren, schon in jungen Jahren eigenes Geld zu verdienen. Der Studie zufolge gingen zwei von drei Familienmitglieder einer Durchschnittsfamilie einem Beruf nach. Und waren zudem viel mehr als in heutiger Zeit den ökonomischen Folgen sozialer Unterschiede unterworfen.
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