Ökosysteme: Wälder schrumpfen unvermindert weiter
Brandrodung, Holzwirtschaft und Infrastruktur: Aus diesen Gründen ging trotz aller Bemühungen die globale Waldfläche zwischen der Jahrtausendwende und 2005 weiter zurück. Um insgesamt mehr als drei Prozent schrumpfte die Fläche der borealen Nadel-, tropischen Trocken- und Regen- oder gemäßigten Laubwälder, kalkulieren Geografen um Matthew Hansen von der South Dakota University in Brookings nach Auswertung ihrer Satellitendaten. In nackten Zahlen ausgedrückt entspricht dies einer gerodeten Fläche von mehr als einer Million Quadratkilometer.
Betrachtet man den proportionalen Verlust in den sieben größten Waldnationen – bei ihnen wachsen auf mindestens einer Million Quadratkilometer entsprechende Ökosysteme –, nehmen dagegen die Vereinigten Staaten den ersten Rang ein, während sich der Kongo auf dem letzten Platz mit den geringsten Rückgängen findet. Wegen der riesigen Dimensionen, die natürlichen Einflüssen zum Opfer fallen, führt Nordamerika die Rangliste der Kontinente an: Hier war der Rückgang der Waldfläche am stärksten ausgeprägt. Danach folgen Asien und Südamerika, wo Bäume zumeist für ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen weichen müssen. Afrika, wo kleinbäuerliche Strukturen vorherrschen, ist von dieser Entwicklung dagegen so gut wie gar nicht betroffen – entsprechend klein fällt der Waldverlust aus.
Ausgedehnte unzerstörte Urwälder finden sich vor allem noch in der westlichen Amazonasregion, dem Kongobecken, im Chaco von Brasilien, in Argentinien und Paraguay (wo allerdings die Entwaldung rasch um sich greift), der sibirischen Taiga und dem Norden Kanadas. In den gemäßigten Breiten Europas und dem Osten der Vereinigten Staaten sind Wälder dagegen bereits seit Langem größtenteils verschwunden, entsprechend niedrig fallen die gegenwärtigen Verlustraten aus – im Gegenteil: In manchen Regionen nimmt ihre Fläche sogar wieder leicht zu. (dl)
Im Detail offenbaren die Daten von Hansen und Co einige interessante Details: Zwar weist Brasilien in dem untersuchten Zeitraum mit 165 000 Quadratkilometern den größten Waldverlust auf, weil beträchtliche Areale im Amazonasregenwald wie im trockeneren Cerrado-Ökosystem der Axt zum Opfer fielen. An zweiter Stelle liegt hingegen nicht Indonesien, das bei der Vernichtung tropischer Regenwälder meist mit Brasilien in einem Atemzug genannt wird, sondern Kanada mit einem Rückgang um 160 000 Quadratkilometer. Nur ein Teil davon hängt jedoch mit Kahlschlägen für die Papier- und Bauholzindustrie zusammen; in die Statistik flossen auch natürliche Ereignisse wie Waldbrände oder Insektenplagen ein, die zeitweilig ebenfalls große Areale entwalden können. In den bisherigen Auflistungen der FAO fließen diese Kalamitäten jedoch nicht ein, weil natürlich abgebranntes Waldland weiterhin als bewaldeter Lebensraum geführt wird. Gerade im borealen Norden Kanadas vernichten Feuer jedoch immer wieder ausgedehnte Nadelwaldgebiete.
Betrachtet man den proportionalen Verlust in den sieben größten Waldnationen – bei ihnen wachsen auf mindestens einer Million Quadratkilometer entsprechende Ökosysteme –, nehmen dagegen die Vereinigten Staaten den ersten Rang ein, während sich der Kongo auf dem letzten Platz mit den geringsten Rückgängen findet. Wegen der riesigen Dimensionen, die natürlichen Einflüssen zum Opfer fallen, führt Nordamerika die Rangliste der Kontinente an: Hier war der Rückgang der Waldfläche am stärksten ausgeprägt. Danach folgen Asien und Südamerika, wo Bäume zumeist für ausgedehnte landwirtschaftliche Nutzflächen weichen müssen. Afrika, wo kleinbäuerliche Strukturen vorherrschen, ist von dieser Entwicklung dagegen so gut wie gar nicht betroffen – entsprechend klein fällt der Waldverlust aus.
Ausgedehnte unzerstörte Urwälder finden sich vor allem noch in der westlichen Amazonasregion, dem Kongobecken, im Chaco von Brasilien, in Argentinien und Paraguay (wo allerdings die Entwaldung rasch um sich greift), der sibirischen Taiga und dem Norden Kanadas. In den gemäßigten Breiten Europas und dem Osten der Vereinigten Staaten sind Wälder dagegen bereits seit Langem größtenteils verschwunden, entsprechend niedrig fallen die gegenwärtigen Verlustraten aus – im Gegenteil: In manchen Regionen nimmt ihre Fläche sogar wieder leicht zu. (dl)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.